Lumpis Weg ist besonders

Manche Karrieren in der heutigen Zeit sind anders. Andreas “Lumpi” Lambertzs Karriere ist eine solche. Seit der Jugend spielt er für Fortuna Düsseldorf und hat während seiner Laufbahn in fünf unterschiedlichen Ligen für die Fortuna getroffen. Kaum vorstellbar, dass das so schnell je wieder einem Spieler gelingt. Frank Lehmkuhl hat die Geschichte von Andreas Lambertz in seinem Buch Lumpis Weg: Die einzigartige Geschichte des Düsseldorfer Fußballers Andreas Lambertz aufgeschrieben und ich möchte euch kurz mitteilen, wie mir das Buch gefallen hat.

Ein tolles #Fußballbuch über einen tollen Fußballer: Lumpi Lambertz. #F95

Ein von Andreas Riedl (@andyriedl) gepostetes Foto am

Das Buch beschreibt nicht nur den Werdegang von Lumpi bis zum Wiederabstieg der Fortuna aus der ersten Bundesliga sondern auch die kuriose Entwicklung der Fortuna in den letzten 10-15 Jahren. Ich habe auch gemerkt, dass Frank Lehmkuhl mit dem Herz bei der Sache ist, denn die detailreichen Beschreibungen der zahlreichen Auswärtsfahrten auch in den niedrigen Ligen lassen vermuten, dass der Autor hier des öfteren mit dabei war. Frank ist zwar Sportjournalist, aber die journalistische Distanz wird im Buch nicht gewahrt. Das tut dem ganzen aber gut und selbst als Augsburger fieberte ich mit dieser Fortuna nach einigen Seiten mit. Zu groß ist die Achterbahnfahrt die Fans und Verein hinter sich haben. Die Lektüre hat mir somit viel Freude bereitet, aber man könnte kritisieren, dass nicht Lambertz sondern die Fortuna insgesamt im Mittelpunkt steht. Aussagen von Lambertz speziell für das Buch könnten deutlich häufiger vorkommen und so ist Frank Lehmkuhls Buch eher ein Werk über die jüngere Vergangenheit seines Herzensvereins als über Lumpi selbst.

Aber die Geschichte von Lumpi und der Fortuna in den letzten Jahren ist fesselnd und diese nachzulesen hat mich wirklich unterhalten. Detailreich zeigt Frank Lehmkuhl wie ein eher stiller Kicker es geschafft hat, sich bis in die Bundesliga durchzubeißen und Manuel Neuer einen einzuschenken. Hätte sein Tor zudem einen Fortuna-Sieg gegen die Bayern bedeutet, wäre Augsburg heute nicht mehr in der ersten Bundesliga. So ist immer noch Sascha Mölder’s Tor der schönste Neuer-Gegentreffer. Auch als höherklassige Vereine in frühen Jahren angeklopft haben, hat Lambertz den Verein nicht gewechselt sondern ist “daheim” geblieben. Für Spieler wie Lumpi, für die das Vereinswappen auf der Brust genauso viel bedeutet wie für mich, fahre ich auf Auswährtsfahrten und feuere sie auch dann an, wenn es mal nicht ganz rund läuft. Wem es in dieser Hinsicht ähnlich geht, dem sei dieses Buch als Lektüre für die nächste Auswährtsfahrt wärmstens ans Herz gelegt. Ihr werdet nicht enttäuscht werden.

10 Spiele bis Europa – Geht unser Traum in Erfüllung?

Seit dem letztem Wochenende dürfen wir Augsburger endlich auch offiziell von Europa träumen. Gut, wir machen das nun alle schon etwas länger, auch wenn wir es nicht gedurft haben. Aber der Klassenerhalt ist wohl endgültig geschafft und jetzt haben wir wirklich keine andere Sorge mehr bis zum Ende der Saison, als von Barcelona und Madrid zu träumen. Es wird Zeit einen Blick auf unser Restprogramm zu werfen um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie machbar unser Traum denn ist. Folgenden Gegnern müssen wir uns auf dem Weg in den Europapokal noch stellen:

Mainz 05 (H), SC Freiburg (A), Schalke 04 (H), Paderborn (A), VfB Stuttgart (H), HSV (A), Köln (H), Bayern München (A), Hannover 96 (H), Borussia Mönchengladbach (A)

Arg schlimm sieht es nicht mehr aus, da wir Dortmund, Hoffenheim, Leverkusen und Wolfsburg im Laufe der Rückrunde schon vor der Flinte hatten und aus diesen vier Partien 10 Punkte holen konnten. Trotzdem zeigt das Auswärtsspiel in Berlin, wie schnell man gegen einen Abstiegskandidaten verlieren kann. Wenn wir aus den verbleibenden Partien 17 Punkte holen würden, wäre das aus meiner Sicht ein sehr respektables Ergebnis. Aber reicht das auch? Und für was? Champions League, Europa League, die Welt steht uns offen. Sollten wir vielleicht auch kurz einen Blick auf die Konkurrenz werfen?

Platz Mannschaft Punkte
3 Bor. Mönchengladbach 41
4 Bayer 04 Leverkusen 39
5 FC Schalke 04 38
6 FC Augsburg 38
7 TSG Hoffenheim 33
8 Werder Bremen 33
9 Eintracht Frankfurt 31
10 Borussia Dortmund 29

Wenn wir für heute mal  den Blick nur nach unten richten, so wird klar, dass Hoffenheim, Bremen, Frankfurt oder Dortmund ordentlich aufholen müssen, um uns von Platz 6 zu verdrängen. Weiter nach unten brauchen wir nun wirklich nicht mehr zu schauen. Schlimmer als Platz 10 wird es diese Saison nicht mehr. (Anmerkung des Autors: Als Augsburger diesen Satz zu schreiben, ist weiterhin surreal). Dann wollen wir uns doch mal das Restprogramm der Konkurrenz anschauen:

Restprogramm Hoffenheim:

HSV (H), Paderborn (A), Borussia Mönchengladbach (H), Köln (A), Bayern München (H), Hannover 96 (A), BVB (H), Eintracht Frankfurt (A), Bayer 04 Leverkusen (A), Hertha BSC (H)

Das Restprogramm von Hoffenheim sieht da schon deutlich anspruchsvoller aus als unser eigenes. Mit Gladbach, Bayern, dem BVB und Leverkusen stehen noch vier internationale Teilnehmer aus diesem Jahr auf dem Plan. Das Spiel gegen Eintracht Frankfurt ist eine Partie auf Augenhöhe. Da kann ich mir schwer vorstellen, dass Hoffenheim die fünf Punkte noch aufholt, wenn wir weiterhin unsere Leistung abliefern.

Restprogramm Werder Bremen:

Bayern München (H), Köln (A), Mainz 05 (H), VfB Stuttgart (A), HSV (H), Paderborn (A), Eintracht Frankfurt (H), Hannover 96 (A), Borussia Mönchengladbach (H), BVB (A)

Das Restprogramm der Bremer ist ähnlich dem unseren. Anstatt gegen Schalke 04 müssen sie noch gegen den BVB ran, aber ansonsten nimmt sich das nicht viel. Da die Bremer aber seit dem Trainerwechsel deutlich besser spielen, als ihr Tabellenplatz das andeutet, könnte es gegenüber dem SV Werder nochmal eng werden. Das zeigt, dass wir uns nicht auf dem Vorsprung ausruhen dürfen, sondern wirklich nochmal alles geben müssen, damit der Traum Europa League in Erfüllung geht.

Restprogramm Eintracht Frankfurt:

Paderborn (H), VfB Stuttgart (A), Hannover 96 (H), Bayern München (A), Borussia Mönchengladbach (H), BVB (A), Werder Bremen (A), Hoffenheim (H), Hertha BSC (A), Bayer 04 Leverkusen (H)

Eintracht Frankfurt hat auch ein richtig schweres Restprogramm. Die nächsten drei Partien sehen zwar recht leicht aus, aber danach folgen mit Bayern, Gladbach, dem BVB, Bremen und Leverkusen fünf richtig schwere Begegnungen. Bei einem Abstand von sieben Punkten würde ich mich wetten trauen, dass der FCA am Saisonende vor Eintracht Frankfurt landet.

Restprogramm Borussia Dortmund:

Köln (H), Hannover (A), Bayern (H), Mönchengladbach (A), Paderborn (H), Eintracht Frankfurt (H), Hoffenheim (A), Hertha BSC (H), Wolfsburg (A), Bremen (H)

Bei Dortmund muss nun wirklich fast alles klappen, damit noch eine internationale Chance besteht. Neun Punkte Abstand zu den internationalen Plätzen sind zu diesem Zeitpunkt der Saison viel. Zudem spielen die Dortmunder sowohl im DFB-Pokal als auch in der Champions League noch mit. Dafür hat der BVB mit 6 Heimspielen bei nur 4 Auswärtsspielen einen kleinen Vorteil gegenüber den anderen Teams. Mit Wolfsburg und Bayern stehen trotzdem zwei Spitzenspiele auf dem Plan und auch Gladbach und Bremen sind keine Gegner, die man mal im Vorbeigehen schlägt. Ich glaube daher nicht, dass uns die Dortmunder noch einholen.

Joker: Platz 7

Als Sieger des DFB-Pokals ist man natürlich auch für die Europa League qualifiziert. Diese Möglichkeit gibt es für uns Augsburger nach dem blamablen Ausscheiden gegen Magdeburg in der ersten Runde schon nicht mehr. Allerdinsg könnte Platz 7 in der Bundesliga reichen, wenn der Gewinner des DFB-Pokals schon über die Bundesliga international qualifiziert wäre. Entsprechend müssen Dortmund, Hoffenheim, Freiburg und Bielefeld noch aus dem DFB-Pokal ausscheiden, damit für uns Augsburger auch Platz 7 langt. Darauf spekulieren sollten wir aber nicht.

Fazit

Wir Augsburger können konstatieren: Es wird eine enge Kiste. Ein Grinsen schleicht sich dabei ganz automatisch auf meine Lippen, denn es geht nicht um den Klassenerhalt. Der Traum von der Europa League ist keine Spinnerei sondern im Bereich des Möglichen. Aber wie kommen wir nun dahin? 10 Spiele müssen wir kämpfen, als ob es um den Klassenerhalt ginge. Voller Einsatz und mit den Gedanken nur beim nächsten Spiel. Sobald wir glauben, dass unser Vorsprung reicht, werden wir noch eingeholt. Der Bremer Atem (unangenehm nach Fischbrötchen mit Zwiebeln) wird uns wohl bis zum letzten Spieltag begleiten. Morgen also wieder Vollgas gegen Mainz 05 zu Hause im Lechfeldstadion. Danach sind es dann noch neun Spiele auf dem Weg nach Europa. Der Countdown läuft.

Über die Stille Kraft von Tony Dungy

Die Free Agency hat begonnen und so langsam steigt die Spannung vor der nächsten NFL Saison. Es ist allerdings noch eine lange Zeit bis in der Preseason der Football wieder fliegt. Wie könnte man sich die Zeit besser vertreiben, als ein Footballbuch zu lesen. Ich möchte euch an dieser Stelle ein weiteres Footballbuch vorstellen. Es geht um Tony Dungys Stille Kraft. Tony Dungy war ein äußert erfolgreicher NFL Coach, der mittlerweile nur noch als TV Experte arbeitet. Die Tampa Bay Buccanears hat vor allem er zu dem Team geformt, mit welchem Jon Gruden ein Jahr nach seiner Entlassung den Super Bowl gewonnen hat. Während seiner Zeit in Tampa hat er das berüchtigte Tampa 2 Defense Scheme eingeführt. Ein paar Jahre später hat er selbst mit den Indianapolis Colts die Lombardi Trophy gewonnen. Vor ein paar Jahren hat er mit “Stille Kraft” seine Biografie veröffentlicht, die seinen Lebensweg inkl. der Zeit bei den Tampa Bay Buccanears und den Indianapolis Colts behandelt.

Wird geladen

Lektüre vor dem Wochenende. #Footballbuch #Dungy #StilleKraft

Auf Instagram anzeigen

“Stille Kraft” ist dabei eines der wenigen Footballbücher, welches auch auf deutsch erschienen ist. Leider ist die Übersetzung von Dagmar Schulzki schlecht (ein Beispiel gefällig: Leadership wird zu Leiterschaft). Wer sprachlich zur englischen Originalversion greifen kann, sollte dies daher tun (englischer Originaltitel:Quiet Strength). Aber all diejenigen, die sich nicht zutrauen, englische Bücher zu lesen, können hier trotzdem zugreifen und sich von einer spannenden Lebensgeschichte inspirieren lassen.

Dabei nimmt Football zwar eine prominente Rolle im Leben der Dungys ein, aber vor allem anderen ist Tony Dungy ein Mann des Glaubens. Mir sind die glaubensspezifischen Stellen zu viele und zu umfangreich. Aber ohne diese Stellen würde man den Menschen hinter dem Coach wohl nicht verstehen. Zudem erkennt man dadurch schnell, dass Football nicht die Hauptrolle im Leben von Tony Dungy einnimmt. Schon nach seiner Zeit in Tampa Bay dachte er wohl darüber nach das Coaching aufzugeben, um sich auf andere Aufgaben zu konzentrieren. Bei seinen Tätigkeiten hat er sich früh die Frage gestellt, wie er der Gesellschaft helfen und Menschen inspirieren kann. Seine Geschichte mit all ihren kleinen Ecken und Kanten (z.B. seiner Zeit als schwarzer College QB, der nicht gedraftet wird) ist dabei spannend zu lesen und nicht nur für Footballfans interessant.

Ingesamt bietet das Buch einige Einblicke in ein spannendes (Football-)leben und die Motivation eines sehr erfolgreichen Menschen. Mit seinen Gedanken zur Work-Life-Balance ist er seiner Zeit wahrscheinlich deutlich voraus gewesen. Die Erfahrungen von Tony Dungy zeigen zudem deutlich, wie sowohl die Organisation in Tampa Bay als auch die Indianapolis Colts ticken. Für Footballfans nur empfehlenswert!

Herr Guardiola unter der Lupe

Große Teile der Arbeit von Bundesligatrainern geschehen im Verborgenen. Warum Markus Weinzierl Caiuby gegen Leverkusen eingewechselt hat, bleibt uns ein Rätsel. Der normale Fan sieht die Trainer nur an Spieltagen im Stadion und hat maximal 1-2 mal in der Woche die Möglichkeit Trainingseinheiten seines Teams zu beobachten. Was den Rest der Woche passiert, wissen wir nicht. Wie sind nun die genauen Abläufe vor Spieltagen und warum wurde ein Spieler nicht für den Kader oder die erste Elf berücksichtigt? Viel bleibt Gemunkel und Spekulation und auch wenn ich mich daran immer wieder gerne beteilige, ist es doch schön, auch mal einen detaillierten Blick hinter die Kulissen zu erhaschen. Es gibt daher heute wieder eine Buchempfehlung von mir. Das Buch hat nun schon ein paar Monate auf dem Buckel, aber sollte trotzdem spannende Lektüre für eine der nächsten Auswärtsfahrten bieten. Diesen Einblick, über den ich vorhin schrieb, bietet nämlich Marti Perarnau jedem interessiertem Fußballfan mit seinem Buch Herr Guardiola: Das erste Jahr mit Bayern München.

Bin durch. Habe viel über Taktik gelernt. Und, dass nichts geht, ohne Laufen, Laufen, Laufen.

Ein von Andreas Riedl (@andyriedl) gepostetes Foto am

Perarnau hatte die Möglichkeit Guardiola aus nächster Nähe während der ersten Saison mit Bayern München zu begleiten. Dabei hatte er Zugang zum innersten Kreis um Guardiola und kann wahrlich aus dem Nähkästchen plaudern. Er beschreibt detalliert die taktischen Gedanken von Guardiola und wie dieser sich exzessiv auf jedes einzelne Spiel vorbereitet. Er zeigt auch die Entscheidungsprozesse bei Guardiola und in dessen Team. Guardiola steht in seinem ersten Jahr bei den Bayern nicht über allem, sondern braucht manchmal das gewisse Qüäntchen Glück, wie z.B. bei der Entscheidung Philipp Lahm ins defensive Mittelfeld zu beordern. Was nur zu deutlich wird, ist, wie detailversessen Guardiola arbeitet. Er arbeitet viel und intensiv und ist bereit sich für seine Aufgabe aufzuopfern. Diese Hingabe an seine Arbeit zeigt sich durch seine komplizierten taktischen Konzepte und die detaillierte Trainingsplanung. Guardiolas Erfolg basiert auf außergewöhnlicher Vorbereitung und ist nicht dem Zufall geschuldet.

Als Fan des FC Augsburg fand ich es zwar schade, dass Perarnau nicht näher auf die Niederlage der Bayern in der Fuggerstadt eingegangen ist. Immerhin ist hier die unglaubliche Serie von Spielen ohne Niederlage der Bayern in der Bundesliga gerissen. Trotzdem bietet Perarnau ein umfangreiches Werk, dass wie kaum ein anderes Buch zeigt, wie eine der erfolgreichsten Mannschaften der Welt Woche für Woche vie Mühe in die Vorbereitung auf einzelne Spiele investiert. Darüber hinaus hat mich das Buch auch in taktischer Hinsicht einige Details gelehrt, die mir so nicht bewusst waren. Wie Guardiola auf zweite Bälle bei Standards hinarbeitet und bei allen Spielzügen eine Antwort des Gegners antizipiert, ist unglaublich. Alle Fußballfans, die wie ich am Vorgehen hinter den Kulissen interessiert sind, sollten sich Perarnaus Buch daher nicht entgehen lassen. Es bietet in dieser Hinsicht definitiv einige spannende Stunden.

Augsburger Transfers im Winter 2014/15

Schon im Herbst habe ich darüber spekuliert, ob der FC Augsburg im Winter auf dem Transfermarkt nochmal nachlegen sollte. Bekannt war zu diesem Zeitpunkt noch kein Wechsel. Der FC Augsburg war dann trotz sehr erfolgreicher Hinrunde sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Die Zu- und Abgänge will ich euch kurz zusammenfassen. Eigentlich wollte ich das schon früher machen, aber Daniel Baier ist mir leider in die Quere gekommen. Danach sollte sich keiner mehr wundern, wer denn nun so alles ein Augsburger Trikot in der Rückrunde trägt (oder eben auch nicht mehr). Folgende Spieler sind im Winter nach Augsburg gekommen:

Dong-Won Ji (Stürmer, 23 Jahre, Borussia Dortmund)

Ji hat die letzten zwei Rückrunden schon in Augsburg gespielt und war vor zwei Jahren entscheidend mit 5 Toren am Klassenerhalt beteiligt. In der letzten Rückrunde beim FCA konnte er sich nicht mehr ganz so gefährlich einbringen, aber die Mannschaft stand letztes Jahr auch schon deutlich besser da und war deswegen nicht so sehr darauf angewiesen. Nun war Ji wohl den Großteil der Hinrunde verletzt und kam nach seinem Wechsel in Dortmund auf keinen einzigen Einsatz. Somit bot sich für den FC Augsburg jetzt die Chance ihn (endlich) fest zu verpflichten. Ji ist immer noch jung mit 23 Jahren und hat Entwicklungspotential. Alleine die Leistungen von vor zwei Jahren versprechen aber schon eine qualitative Verstärkung der Augsburger Offensive. Wenn Weinzierl nun endlich kontinuierlich mit ihm arbeiten kann, dann bin ich gespannt, wie viel in Ji noch steckt. Auf Grund von Verletzungssorgen im Sturmzentrum hat er trotz mangelnder Spielpraxis in den ersten Spielen der Rückrunde schon ordentlich Einsatzzeiten bekommen.

Pierre-Emile Hojbjerg (Mittelfeldspieler, 19 Jahre, Bayern München)

Hojbjerg ist ein talentierter junger Spieler, der beim FC Bayern München nach seiner eigenen Einschätzung, zu wenig Chancen bekommen hat, um sich durch die nötige Spielpraxis weiterzuentwickeln. Entsprechend hat ihn der FC Bayern nun verliehen, damit er andernorts seine Erfahrungen auf dem Feld sammeln kann. Der FC Augsburg hat an dieser Stelle wohl das Rennen gemacht, weil er a) einer Leihe über 6 Monate ohne Kaufoption zugestimmt hat und b) die räumliche Nähe zu München eine schnelle Eingewöhnung befördert hat. Hojbjerg hat direkt in den ersten Partien der Rückrunde gezeigt, welche spielerische Qualität in ihm steckt. Beeindruckt hat mich, wie weit er für seine 19 Jahre physisch schon ist. Hojbjerg wird leider nicht lange in Augsburg spielen, aber diese Zeit sollten wir genießen. Gedanken an die Alaba-Leihe nach Hoffenheim sind nicht ganz abwegig. Ich glaube, dass er sich in München nach seiner Rückkehr (leider für den FC Augsburg) durchsetzen wird. Bis dahin wird er ein wichtiger Impulsgeber in unserem Mittelfeld sein. Es hat mich allerdings schon verwundert, dass er schon in der ersten Partie der Rückrunde einer der besten Spieler auf dem Feld war. Eine etwas längere Eingewöhnungszeit hätte ich erwartet und bin überrascht, wie viel uns auch diese kurze Leihe bisher geholfen hat.

Christoph Janker (Abwehrspieler, 29 Jahre, Hertha BSC Berlin)

Zum Ende der Transferphase wurde offensichtlich, dass im Kader des FC Augsburg Lücken in der Abwehr klafften. Baba verweilte beim Africa Cup, Philp wurde nach Fürth verliehen (siehe unten), Hong ist weiterhin verletzt und Marcel de Jong wurde aus seinem Vertrag entlassen (auch siehe unten). Die Alternativen wurden knapp und Janker wurde aus Berlin geholt. Dort war er zuletzt auf dem Abstellgleis gelandet. Die Augsburger Verantwortlichen erhoffen sich, dass er, wie schon andere Spieler, die bei ihren vorherigen Vereinen nicht mehr berücksichtigt wurden, in Augsburg wieder zu seiner Form findet. Janker durfte nach JICBs Verletzung in Dortmund direkt in der Startelf ran und spielte bis zu seinem Platzverweis solide. Jetzt muss er erstmal zwei Spiele zuschauen, bevor er dann vielleicht wieder eingreifen darf. Nun ist JICB zwar wieder gesund und Baba vom Africacup zurück, aber mittlerweile hat sich Paul Verhaegh längerfristig verletzt und Markus Feulner seine 5. gelbe Karte gesehen. Janker wird damit im Spiel gegen Bayer 04 Leverkusen eine wichtige Alternative für die Bank sein, wenn er nicht rechts hinten direkt wieder von Anfang an ran darf.

Vor allem der Janker-Wechsel wurde erst nötig auf Grund einiger Abgänge, die der FC Augsburg in der Winterpause zu verzeichnen hatte. Folgende Spieler haben den FCA in der Winterpause (vorerst) verlassen:

Ronny Philp (Abwehrspieler, 26 Jahre, SpVgg Greuther Fürth)

Nach vielen Verletzungsproblemen in den vergangenen Jahren kam Philp in der Hinrunde kaum zum Einsatz. Entsprechend wurde der Ersatz von Paul Verhaegh nun für ein halbes Jahr nach Fürth verliehen, um dort Spielpraxis zu sammeln. Zu dem Zeitpunkt konnte ja keiner ahnen, dass sich Verhaegh verletzen sollte. Perspektivisch macht diese Leihe sehr viel Sinn, auch wenn der FC Augsburg in der Rückrunde nun in der Abwehr etwas dünner aufgestellt ist. Philp kann hoffentlich seine Form finden und zeigen, warum der FCA ihn verpflichtet hat und dann gestärkt zu uns zurückkommen. Ansonsten wird bei Philp eine endgültige Trennung immer wahrscheinlicher, damit er nicht als ewiges Talent im Gedächtnis bleibt und vielleicht bei einem niederklassigen Verein häufiger zum Einsatz kommt.

Erik Thommy (Stürmer, 20 Jahre, 1. FC Kaiserslautern)

Erik Thommy ist das größte Offensivtalent, das der FC Augsburg in den letzten Jahren aus der eigenen Jugend hervorgebracht hat. Allerdings war es für ihn schwierig direkt Einsatzzeiten in der ersten Liga zu erhalten. Entsprechend wurde er nun für 1,5 Jahre nach Kaiserslautern verliehen, um sich dort durchzusetzen und Spielpraxis zu sammeln. Wir Augsburger wünschen uns nichts mehr, als dass mit Erik Thommy in Kaiserslautern voll einschlägt und gestärkt nach Augsburg zurückkommt, um hier die Bundesliga aufzumischen. Bei der Konkurrenz in der Offensive wäre dies auf Anhieb beim FCA gerade schwierig geworden, v.a. nach dem Verpflichtung von Ji in der Winterpause.

Marcel de Jong (Abwehrspieler, 28 Jahre, unbekannt)

Marcel de Jong war in der zweiten Bundesliga und in den ersten Bundesligajahren Stammspieler beim FC Augsburg. Allerdings wurde der danach von Ostrzolek und Baba von seiner Position als linker Verteidiger verdrängt. Schon im Sommer verlängerte er seinen Vertrag nur nach großem Hin und Her um 2 Jahre. Nun im Winter haben der FCA und de Jong sich einvernehmlich getrennt und den Vertrag aufgelöst. Hinter Baba saß de Jong regelmäßig nur auf der Bank und kam kaum zum Einsatz. Entsprechend war er unzufrieden, fühlte sich vom FCA angeblich nicht fair behandelt und will sich sportlich jetzt neu orientieren. Ein Schlußstrich, den man eventuell schon im Sommer ziehen hätte sollen. Marcel de Jong hat für den FCA immer alles gegeben und war ein Sympathieträger. Ich hoffe Du kommst bei einem anderen Verein wieder regelmäßig zum Einsatz und findest dein Glück. Alles Gute, Marcel.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen