Bring mich zum Rasen, ich kann ihn schon fast riechen

Ja, ich lese gerne Fußballbücher. Vor allem Biografien von Spielern und Trainern haben es mir angetan. Heute möchte ich euch ein Buch vorstellen, das eine etwas andere Perspektive hat. Stefanie Fiebrigs Bring mich zum Rasen – Wie Fußball mein Leben veränderte – 26 Geschichten vom Spielfeldrand ist ein Buch, was sich zwar mit Fußball beschäftigt, aber eigentlich geht es um die Begegnung von Menschen. Fußball ist dafür ja ein mehr als geeigneter Rahmen.

Wenn man Stefanie Fiebrigs Buch vergleichen müsste, dann ist das schwer. Mir käme am ehesten Nick Hornbys Fever Pitch: Ballfieber – Die Geschichte eines Fans in den Sinn, in dem es auch um die Leidenschaft zum Spiel und das Erlebnis im Stadion geht. Vielleicht ist Fiebrigs Buch das “Fever Pitch” der kurzen Beiträge. Die insgesamt 26 Geschichten beleuchten viele einzelne wichtige Aspekte des Spiels und des Drumherums. So geht es u.a. um die Themen Zweitverein, weibliche Fans, “Spielerfrauen”, Schiedsrichter, die Heimat Stadion und Vereinsführung. Insgesamt ergibt sich so ein schlüssiges Bild, was die Faszination Fußball ausmacht und warum wir immer wieder ins Stadion gehen. In den Geschichten werden sich viele Fußballfans selbst wiederfinden. Manchen Aspekt, den man bisher nicht in dieser Form beachtet hat, wird man eher wahrnehmen. Man wird schmunzeln und den nächsten Stadionausflug planen. Ganz zufällig. So ist es zumindest mir ergangen. An einem dieser dunklen Wintertage wird es vielen anderen hoffentlich auch so ergehen. Und wenn ich das nächste Mal im Freiburger Käfig stehe oder vom BVB in die letzte obere Ecke gepfercht werde, dann werde ich mich an die tolle Gästekurve im Buch erinnern.

Wer daher – wie ich – durch das Artwork des Buchs etwas abgeschreckt gewesen ist, der sollte seine Zweifel überwinden und zugreifen. Ich kann es nur empfehlen. Stefanie Fiebrig erfasst die Essenz von Fußball und presst sie auf über 200 Seiten. Sehr lesenswert und viel zu schnell vorbei. Ich hoffe, es folgt bald eine zweite Saison.

Ehrenamtlich engagieren? Versucht’s doch mal mit der help!community!

Zwischen Weihnachten und Neujahr will ich euch mit einem Thema etwas abseits des Spielfelds behelligen. Einige sportliche Leistungen werden erst durch ehrenamtliche Helfer möglich. Viele Vereine suchen ehrenamtliche Helfer, tun sich aber regelmäßig schwer Personen zu finden, die sich engagieren wollen. Auf der anderen Seite gibt es Menschen, die ein Betätigungsfeld neben ihrer hauptberuflichen Arbeit suchen, aber nicht genau wissen, wo sie dieses finden. Hiefür gibt es eine Lösung: Die help!community.

help!community from help!community on Vimeo.

Wie funktioniert das Ganze nun, wenn man ehrenmatliche Unterstützung sucht? Um ein Projekt einzutragen und Helfer zu suchen, muss man sich erst ein Profil auf der Seite anlegen. In einem zweiten Schritt gibt man dann die Eckdaten des Projekts ein (Ort, Zeitraum, Organisation, etc.) und für welche Aufgaben man Helfer sucht. Basierend auf diesen Informationen kann das Projekt dann von potentiellen Freiwilligen gefunden werden. Mehr Informationen führen dazu, dass das Projekt leichter gefunden werden kann. Nur für die Projekteintragung spendet bofrost je Projekt 10 EUR an “Ein Herz für Kinder”. Auch wenn ihr über die Seite keine Helfer finden solltet, waren eure Bemühungen somit nicht umsonst, sondern ihr habt einem Kind irgendwo helfen können.

Sollte man daran interessiert sein, sich ehrenamtlich zu engagieren, dann kann man Projekte über eine sehr einfache Maske suchen:

MitmachenIn Frankfurt habe ich drei Projekte zum Mitmachen gefunden (Ein Tipp hier am Rande: das Suchen nach dem Ort führt entsprechend bei Großstädten zu mehr Ergebnissen als das Suchen nach der Postleitzahl).

Projekte

Basierend auf der Suche kann man sich nun das geeignete Projekt entsprechend den eigenen Kenntnissen und Interessen aussuchen. Ich stelle es mir sehr schön vor leuchtende Kinderaugen zu sehen, wenn man spannende Geschichten vorliest. Die Projekte benötigen dabei teilweise nur sehr wenig Zeit und sind dankbar auch schon für kleine Hilfeleistungen. Wie das Ganze in der Praxis aussieht, lässt sich in einem ZDF-Beitrag sehen. Zudem verpflichtet man sich nicht zu Geldzahlungen oder Spenden und bindet sich auch vertraglich in keinster Weise. Und wenn die Chemie mit dem ausgewählten Projekt nicht stimmen sollte, dann geht die Suche eben weiter.

In diesem Sinne hoffe ich, den ein oder anderen dazu bewegt zu haben, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Zudem bleibt vielleicht haften, dass Unternehmen (neben den ganzen Diskussionen über die Steuerquoten von Starbucks oder Amazon) nicht nur Arbeitsplätze für viele Menschen schaffen sondern sich sozial auch stark engagieren. bofrost hat in den letzten Jahren über fünf Millionen EUR an “Ein Herz für Kinder gespendet”. Neben dem ganzen Geschimpfe auf größere Unternehmen, darf dies ruhig auch positiv erwähnt werden.

 hallimash und Blogger helfen

Wie geht’s den deutschen Jungs in der NFL?

Mehr als drei Viertel der NFL-Saison sind gespielt und es ist Zeit mal wieder zu schauen, wie sich unsere vier deutschen Jungs so machen. Das Gute zuerst: Alle vier sind gesund und recht aktiv. Hier die Details für alle vier:

Sebastian Vollmer (30 Jahre, RT, #76 New England Patriots): Die Konstante der Offensive Line der Patriots

Sebastian Vollmer spielt immer noch bei einem der besten Teams der NFL. Nach einer Verletzung in der Vorsaisn ist er erneut eine wichtige Stütze der Offensive Line der Pats auf der Position des Right Tackle. Einen Positionswechsel, über den in der Preseason spekuliert wurde, gab es für ihn nicht.  In den ersten 11 Spielen hat er über 90 Prozent der Snaps der Offense für sein Team gespielt und war dabei auch von der Leistung die Konstante der Offensive Line in New England, die zu Beginn der Saison nach der richtigen Formation suchte. Nun ist die richtige Formation wohl vorest gefunden und die Patriots haben insgesamt Fahrt aufgenommen. Vollmers Weg wird dieses Jahr wieder in die Playoffs führen und die Pats sind ein Super Bowl Kandidat. Wird mit Vollmer dieses Jahr ein Deutscher die Lombardi Trophy in die Höhe stemmen?

Markus Kuhn (28 Jahre, DT, #78 New York Giants): Back-Up DT in der Rotation der Giants

Persönlicher Erfolg ist relativ, aber Markus Kuhn spielt gerade seine bisher erfolgreichste NFL-Saison. Nach einer Verletzung in der Preseason ist er wieder fit geworden und hat sich in die Backup-Rotation der Defensive Line der New York Giants eingefügt. Er hat mittlerweile 13 Tackles (soviele wie bisher noch nie in einer Saison) und war schon in 11 Spielen aktiv. Dabei hat er über 20% der Defense Snaps der Giants gespielt. Letzte Woche gelang ihm dabei ein wahres Highlight: der erste Touchdown eines deutschen Spielers in der NFL. Nach einem Fumble von Zack Mettenberger nahm er den Ball auf und trug ihn in die gegnerische Endzone.

httpv://www.youtube.com/watch?v=xFu4iVHEEk0

Nachdem sowohl Jenkins als auch Patterson schon recht alt sind, scheint nur Hankins als DT für die Zukunft bei den Giants gesetzt. Kuhns Vertrag endet nach dieser Saison und ich bin gespannt, ob und wie seine NFL-Zukunft aussieht.

Björn Werner (24 Jahre, OLB, #92 Indianapolis Colts):  Inkonsistent im zweiten Jahr

Vor der Saison sah es so aus, als ob Björn Werner durch die Suspendierung von Robert Mathis für vier Spiele im Fokus stehen sollte. Dann riss Robert Mathis die Achillissehne. So steht Björn Werner nun die gesamte Saison im Scheinwerferlicht und muss zeigen, dass er den First Round Pick wert ist, denn die Colts für ihn investiert haben. Auch er wird diese Saison seine statistischen Werte aus seiner Rookiesaison alle übertreffen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob er seinen Groove gefunden hätte. Allerdings hat er seine Form wohl nun wieder verloren und ist als Pass Rusher kaum mehr eine Gefahr. Nur als Run Defender zeigt er konsistente Leistungen. Ich bin gespannt, wie sich seine Leistungen weiterhin entwickeln und wo der Weg der jungen Colts Truppe hinführt.

Kasim Edebali (25 Jahre, OLB, #91 New Orleans Saints): Wenig Spielzeit, aber bleibender Eindruck

Es war eine Überraschung, dass Edebali es in den finalen Roster der Saints schaffte. In der NFL zeigt er nun gute Leistungen und nutzt seine Backup-Snaps intensiv. Bisher spielt er knapp über 15% der Defensive Snaps der Saints und hat schon 17 Tackles, 2 Sacks und einen Forced Fumble gesammelt. Für einen Spieler, der vor der Saison als ein Projekt angesehen wurde und sein Potential noch nicht voll ausschöpft, sind diese Leistungen vielversprechend. Ich bin gespannt, was die Saison für die Saints und Edebali noch bereithält, aber eine Leistungssprung im nächsten Jahr nach einer weiteren Offseason in der NFL scheint nicht unrealistisch.

Was Du schon immer über Messi wissen wolltest

Messi hier, Messi da, Messi ist überall. Selbst als die Deutschen das WM-Finale in Brasilien gewonnen hatten, wurde Messi noch zum besten Spieler des Turniers gewählt ohne in den entscheidenden Spielen die wichtigen Impulse gegeben zu haben. Messi ist  omnipräsent und stellt einen individuellen Rekord nach dem nächsten auf. Guillem Balagué hat sich vor kurzem in einem Buch ausführlich mit dem Spieler Messi und seinem Werdegang auseinandergesetzt. Nachdem mir der Name Messi zwar immer wieder zwangsläufig begegnet ist, ich mich aber noch nie detaillierter mit dem Werdegang des Spielers auseinandergesetzt hatte, habe ich mit Interesse gelesen.

Allerdings hat mich schon das Vorwort von Alejandro Sabella, dem argentinischen Nationaltrainer bei der WM 2014, auf die bittere Wahrheit vorbereitet. Sabella sagt über seine Arbeit mit Messi:

Ich lasse meinen Spielern gerne gewisse Freiheiten, und das gilt besonders auch für Leo. (…) Leo muss sich wohlfühlen, und vor allem muss er sich frei fühlen. Er braucht Handlungsspielraum, um genau das tun zu können, was auf dem Spielfeld in einer bestimmten Situation getan werden muss. Um ehrlich zu sein: Ich bespreche mit ihm nur das nötigste.

Der erste Eindruck ist, dass Leo Messi wohl einer der größten Egozocker der Fußballwelt ist. Christiano Ronaldo fällt auch in diese Kategorie, genau wie Zlatan Ibrahimovic. Für alle spielt das Team und nicht sie spielen mit dem Team. Messi’s Karriere ist geprägt davon, dass Mannschaften für ihn spielen. Wenn sie es nicht tun, wie früher in der argentinischen Nationalmannschaft läuft es nicht. Zudem war Messi wohl schon immer so. Balagué bestätigt das, in den (etwas langatmigen) Passagen über Messis Kindheit in Rosario. Das Ganze wurde durch die Familie gefördert. Sein Vater hat eine entsprechende Ansage an seinen Sohn in der Anfangszeit in Barcelona gemacht:

Leo, tu das, was du am besten kannst. Hol dir den Ball, gib ihn nicht mehr ab, und mach gleich dein Tor.

Passen und sich ins Spiel einfügen, hatte schon früh keinen Platz in Messis Spiel. Messi und seine Familie war dabei nach vielen Entbehrungen vor allem auf seinen persönlichen Erfolg fixiert. Der Wechsel nach Barcelona kam nur zu Stande, weil man sich dort bereit erklärte Messis Hormonbehandlung zu bezahlen, die von seinem Heimatclub in Rosario nicht übernommen wurde. Messi zog daher schon mit 13 von zu Hause weg und die Familie teilte sich zwischen Argentinien und Spanien auf. Messis Vater merkte später an, dass er eine Aufteilung der Familie im Nachhinein nicht nochmal zulassen würde. Die Chance in Barcelona war in diesem Moment einfach zu groß. Durch sein großes Talent sollte er seine Sonderrolle in den Mannschaften, in denen er spielte allerdings nicht wieder hergeben. Balagué beschreibt seine Rolle unter Guardiola wie folgt:

Guardiola beschloss, dass es keinen Sinn hatte, Messi frontal vor vollendete Tatsachen zu stellen. Also entschloss er sich zu einer Mischung aus taktischen Diskussionen mit Messi unter vier Augen in seinem Büro und indirekten Anweisungen vor der ganzen Mannschaft.

Messi kann dabei nicht zwischen unwichtig und wichtig unterscheiden und will immer spielen. Auch Auswechslungen verkraftet er nicht, selbst wenn sein Team deutlich führt. Eine beispielhafte Reaktion von ihm wird folgendermaßen dargestellt:

In der vorherigen Spielzeit hatter er bei einem 4:0 Sieg über Sevilla auf der Bank gesessen und war danach nicht zum Training erschienen. (…) Wenn Messi wütend war, sprach er manchmal mehrere Tage nicht mit Guardiola.

Neben dem Feld gründete Messi eine eigene Stiftung, um vor allem krebskranke Kinder zu unterstützen. Aber auf dem Feld ist er wohl durch seinen Werdegang zu einem der größten Individualisten aller Zeiten geworden. Mein Fehler, dass ich die Spieler schon immer mehr bewundert habe, die ihr Können in den Dienst der Mannschaft stellen. Balagué gibt sich Mühe ein ausgewogenes Werk zu schaffen und es gelingt ihm gut. Er betrachtet die Faktoren, die zu einer erfolgreichen Profikarriere gehören und die auch für das eigene Leben Inspiration bieten. Daneben spart er auch nicht daran, das Chaos beim FC Barcelona im Rahmen von Messis Verpflichtung darzustellen. Auch die vielen Transferflops mit Ibrahimovic an der Spitze (wo doch Eto’o schon nicht mehr ins System passte) werden nicht unter den Tisch gekehrt. Insgesamt ein sehr ausführliches Werk, welches umfassend die faszinierende Karriere des Leo Messi darstellt. Für Fans des spanischen und internationalen Fußballs damit fast schon Pflichtlektüre.

FCA: Über die Ausgliederung der U-Mannschaften

Der FC Augsburg steht in der Bundesliga so gut da wie noch nie zuvor zu diesem Zeitpunkt einer Bundesligasaison. Jeder weitere Punkt in der Hinrunde sorgt dafür, dass wir uns eine sehr gute Ausgangsposition für einen erneuten Klassenerhalt schaffen. Am Mittwoch stehen dennoch wichtige Zukunftsentscheidungen auf dem Programm, wenn der FC Augsburg seine diesjährige Mitgliederversammlung abhält.

Alleine der Termin am 03. Dezember stößt mir dabei schon negativ auf. Der FC Augsburg versucht immer mehr ein Verein für die Region zu sein und entsprechend sollte eine Mitgliederversammlung am Wochenende stattfinden. Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, dass man die Menschen aus der Region nur am Wochenende ins Stadion locken und ihnen ihr Geld aus der Tasche ziehen will. Wirkliche Mitwirkung ist hier anscheinend nicht erwünscht und Identifikation sollte nicht über die Dauerkarte und den Kauf von Fanartikeln hinaus gehen.

Jetzt hat der FC Augsburg ein wichtiges Thema auf die Tagesordnung gesetzt. Er will die U-Mannschaften der U17, U19 und U23 aus dem Verein ausgliedern und in die KGaA einbringen. Eine Begründung des Antrags wurde den Mitgliedern nicht direkt geliefert. Es stellt sich mir die Frage, ob §12.3 der Satzung des Vereins eingehalten, der eine Begründung jedes Antrags vorsieht. Der Vorgang wird wohl als Einzelübertragung ablaufen. Ganz abgesehen davon, hat der FC Augsburg die Begründung dann über die Presse erst auf Nachfrage von Mitgliedern kommunziert, anstatt seinen Mitgliedern direkt. Die Szene Fuggerstadt hat einen offenen Brief zu diesem Thema an den Aufsichtsratsvorsitzenden des Vereins Peter Bircks geschrieben, in dem sie viele offene Fragen addressiert. Der Verein hat hierauf bisher nicht mit einer Antwort reagiert. Ich danke der Szene Fuggerstadt für die detaillierte Einarbeitung in die Thematik.

Nachdem ich am Mittwoch keine Möglichkeit habe, an der Mitgliederversammlung teilzunehmen, will ich an dieser Stelle kurz meine derzeitige Position erläutern. Mit den vorliegenden Informaitonen würde ich eine Ausgliederung der Jugendmannschaften entschieden ablehnen. Die Hauptgründe hierfür sind:

1. Mitsprache & Transparenz

Im letzten Jahr ist uns Fans deutlich gemacht worden, wie wenig Mitsprachemöglichkeiten uns bzgl. der Geschäfte der KGaA verblieben sind, als es große Proteste gegen die Zusammenarbeit mit Viagogo gab. Nicht einmal eine außerordentliche Mitgliederversammlung konnte etwas ändern. Die Verantwortlichen der KGaA hat uns deutlich gemacht, dass hier keinerlei Mitsprachemöglichkeiten bestehen. Dies wäre im Fall einer Ausgliederung auch hinsichtlich der dann ausgegliederten U-Mannschaften so. Warum sollte man diese Verschlechterung in Kauf nehmen? Der Verein behauptet allerdings: “Außerdem habe der Verein durch die 50+1-Regel weiterhin jederzeit die Möglichkeit, in die Entscheidungen der FC Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA, der die Nachwuchsteams zugeordnet werden sollen, einzugreifen”. Ich bin mir nicht sicher, ob es hier Unterschiede zwischen einer KGaA und einer AG gibt, habe aber bzgl. der Weisungsbefugnis bei einer AG folgende Passage gefunden: “Da die Unternehmensleitung gem. § 76 I AktG allein dem weisungsunabhängigen Vorstand obliegt, kommen dem Stammverein keine Weisungsbefugnisse hinsichtlich der Geschäftsführung der ausgegliederten Fußballaktiengesellschaft zu. Ebenso wenig kann der Stammverein als Hauptaktionär eine mittelbare Weisungsbefugnis durch die Aufsichtsratswahl erlangen, da die insoweit bestehende Entscheidungsfreiheit des Aufsichtsrats (den Vorstand zu bestimmen) rechtlich nicht beschränkt werden kann.”  Dies würde auch den Darstellungen der Vereins aus dem letzten Jahr in der Sache Viagogo entsprechen. Informiert hier der Verein seine Mitglieder bewußt falsch, um die Entscheidung am Mittwoch in die richtige Richtung zu lenken? Früheres Verhalten und die Darstellung der Mitwirkungsmöglichkeiten in der Zukunft passen auf jeden Fall nicht zusammen.

2. Wofür Mitgliedsbeitrag?

Wenn die wichtigsten Jugendmannschaften in die KGaA eingebracht werden, dann darf man sich die Frage stellen, wofür man seinen Mitgliedsbeitrag weiterhin bezahlen soll. Wahrscheinlich verkommt die Mitgliedschaft zu einer Vorverkaufsgebühr. Oder man subventioniert das Nachwuchsleistungszentrum, während der Verein die Transfererlöse und Ausbildungsentschädigungen der Jugendspieler einstreicht.

3. Klare Trennung Jugend/Profi wird aufgeweicht

Bisher gibt es eine klare Trennung zwischen dem Jugend- und dem Profibereich. Mir scheint kein Grund ersichtlich, der es rechtfertigt diese saubere Trennung aufzugeben und Mischstrukturen für die Zukunft zu schaffen.

4. Ausgliederung ist nicht alternativlos

Unsere Jugendmannschaften werden durch eine nicht erfolgte Ausgliederung nicht vor die Hunde gehen. Andere Mannschaften mit deutlich etablierteren Jugendprogrammen betreiben diese wohl auch noch innerhalb eines Vereinskonstrukts (siehe Brief der Szene Fuggerstadt) . Entsprechend gibt es Alternativlösungen, die erarbeitet werden können.

Entsprechend kann ich nur hoffen, dass der Verein FC Augsburg die Fragen seiner interessierten Mitglieder zügig beantwortet. Eine Ausgliederung der U-Mannschaften, die ein großes Asset des Vereins sind, ohne Gegenleistung, erscheint mir nicht vorteilhaft und ist für mich bisher abzulehnen. Ich bin gespannt, ob überzeugende Argumente des Vorstands noch vor der Mitgliederversammlung folgen.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen