Die deutschen NFL-Spieler vor der Preseason 2014

So langsam geht es wieder los und Anfang August startet die NFL-Preseason. Ungefähr einen Monat später geht dann das wirkliche Spektakel wieder los  und 32 Mannschaften versuchen erneut die Lombardi Trophy zu gewinnen. Dabei mittendrin sind fünf deutsche Spieler, die erneut versuchen Akzente in der NFL zu setzen. Kurz vor Beginn der Preseason lohnt daher ein Blick auf die jeweilige Situation der Jungs bei ihren Clubs, um einzuschätzen, wie hoch denn ihre Einsatzchancen sind. Los gehts:

Sebastian Vollmer (30 Jahre, RT, #76 New England Patriots)

Vollmer wurde 2009 von den New England Patriots in der zweiten Runde gedraftet und hat vor einem  Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben. Dieser Vertragsabschluss zeigt, dass sein Team auf Grund seiner konstanten Leistungen langfristig mit ihm plant. Vollmer hatte sich dann in der letzten Saison schwer am Knöchel verletzt, musste operiert werden, meldete sich aber schon im Frühjahrstraining wieder zurück. Sollte er gesund bleiben, wird er auch in 2014 wieder ein konstanter Teil der Offensive Line in New England sein und mit seiner Mannschaft in gewohntem Maß Erfolg haben. Die Patriots sind beruhigt, dass ein Leistungsträger wieder an Bord ist.

Markus Kuhn (28 Jahre, DT, #78 New York Giants)

Markus Kuhn ist bei weitem nicht so etabliert in der NFL wie Sebastian Vollmer. Kuhn steht nun vor seinem dritten Jahr in der Liga. Im ersten Jahr hat er als doch recht spät gedrafteter Spieler (7. Runde) direkt viele Spielanteile erhalten und auch ein Spiel gestartet. 2013 wurde auch er dann durch eine hartnäckige Verletzung zurückgeworfen und kam erst spät in der Saison wieder in Form. Nun haben die Giants auf seiner Position mit Linval Joseph einen hochkarätigen Abgang zu verschmerzen, was aber für Markus Kuhn die Möglichkeit bietet, mehr ins Rampenlicht zu rücken. Ob er das Zeug zum Starter in der NFL hat, wird sich in dieser Saison zeigen.

Björn Werner (23 Jahre, OLB, #92 Indianapolis Colts)

Björn Werner ist von den drei Jungs am kürzesten in der Liga und steht nun kurz vor seiner zweiten Saison. Dabei hat Werner wohl von allen drei Spielern das größte Potential und wurde deshalb von den Colts letztes Jahr schon in der ersten Runde gedraftet. Im College war er einer der besten Defense Spieler seines Jahrgangs. Werner hatte dann allerdings letzte Saison Umstellungsschwierigkeiten, nachdem er im College vor allem als 4-3 Defensive End eingesetzt wurde, die Colts ihn aber zum 3-4 Outside Linebacker mit anderen Aufgaben umschulten. So schien das Spiel in der besten Footballliga der Welt letztes Jahr manchmal noch zu schnell für ihn. Dieses Jahr brauchen die Colts einen Entwicklungssprung von Werner, da ihr bester Spieler auf dieser Position für vier Partien gesperrt wurde. Werner hat nach einem Jahr der Umstellung somit die Möglichkeit zu zeigen, was er wirklich kann.

Kasim Edebali (24 Jahre, OLB, #91 New Orleans Saints)

Noch in der letzten Saison spielte Kasim Edebali College Football für das Boston College und war dort in seinem letzten Jahr Teamcaptain und Leistungsträger. Sowohl von den Coaches als auch den Medien wurde er nach der Saison in die Auswahlteams seiner Conference gewählt. Vor dem Draft in diesem Jahr traute man Kasim Edebali daher zu, dass er zwischen Runde 5 und 7 gewählt würde. Leider musste er auf den entscheidenden Anruf vergeblich warten. Nach dem Draft hatte er dann ein Try Out für die New Orleans Saints und wurde mit einem Undrafted Free Agent Vertrag ausgestattet. Ob es dazu reicht, dass er am Ende im finalen 53er Kader der Saints Kader ist fraglich. Die Analysten von ESPN sind skeptisch, aber die Preseason ist ja noch lang.

Curtis Feigt (24 Jahre, OT, bis vor einer Woche #62 Cincinnati Bengals)

Auch Curtis Feigt kommt frisch vom College und spielte letzte Saison noch für die West Virginia Mountaineers und war dort der Starting Right Tackle. Curtis Feigt ist zwar in Amerika geboren aber in Berlin aufgewachsen und entsprechend taucht nun bei den Cincinatti Bengals Berlin als seine Heimatstadt auf. Er spielte bei den Berlin Thunderbirds Football und wäre nach Björn Werner der zweite Berliner in der NFL. Curtis Feigt wurde auch nicht gedraftet, aber dann von den Bengals eingeladen. Vor einer Woche wurde Feigt von den Bengals gewaivt. Es wird sich zeigen, ob er eine weitere Chance in der NFL bekommt.

Insgesamt scheint die Lage damit für alle deutschen Spieler in der NFL hoffnungsvoll vor der neuen Saison. Einzig die beiden Rookies müssen um ihre Zukunft bangen. Aber in der Preseason werde ich bei den Spielen mit deutscher Beteiligung nun genauer hinschauen und hoffe, dass viele der Spieler sich am Ende in einem NFL-Kader wiederfinden.

Zur Einstimmung auf die NFL-Saison 2014

Es ist Juli und am Horizont taucht so langsam die neue NFL-Saison auf. Zwischen Minicamps und Trainingcamps steigt die Vorfreude auf eine weitere Saison Football auf dem höchsten Level. Für diejenigen unter uns, die es schon nicht mehr aushalten, habe ich ein paar Anregungen zusammengestellt, mit denen man sich die restliche Zeit bis zum Beginn der Saison Anfang September vertreiben kann.

1. Filme

Schon im April lief in den USA “Draft Day” mit Kevin Costner und Jennifer Garner in der Hauptrollen in den amerikanischen Kinos. Der Film lief noch nicht in den deutschen Kinos, aber vielleicht passiert ja hier noch etwas. In dem Film geht es um den Draft bei den Cleveland Browns inkl. Pick-Trading, nervigen Coaches aus Dallas und exzentrischen Team Besitzern. Für Football Fans sicher recht unterhaltsam.

httpv://www.youtube.com/watch?v=K3SlVsdUuBY

Im August (quasi schon in der Preseason) kommt “When the game stands tall” ein weiterer Football-Film in die amerikanischen Kinos. Im Film geht es um die unglaubliche Siegesserie der De La Salle Highschool und deren Ende. Ich mag Geschichten, in denen die Hauptakteure Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg überwinden müssen und bin gespannt, wie der Film wird:

httpv://www.youtube.com/watch?v=qT0aE4iAnJo

2. Bücher

Mark Herzlich, Linebacker der New York Giants, hat in der Offseason ein Buch über seinen Kampf gegen seine Krebserkrankung während seiner Zeit am Boston College geschrieben. Die Prognose war, dass er nie wieder Football spielen würde. Vor ein paar Jahren hat er dann den Superbowl mit den Giants gewonnen. Eine wirklich insprierende Geschichte:

httpv://www.youtube.com/watch?v=OLTr01E0SsU

Eine weitere beeindruckende Geschichte während der letzten Jahre war Chuck Pagano, Cheftrainer der Indianapolis Colts, und wie er seine Leukämie-Erkrankung überwand. Auch er hat hierüber ein Buch geschrieben, welches für Football Fans mit Sicherheit interessant ist.

httpv://www.youtube.com/watch?v=PoEZzodfff4

Und wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich ja schon auf die nächste Staffel Hard Knocks freuen, die sich diesmal mit den Atlanta Falcons beschäftigt. Den ersten Trailer gibt es hier:

Warum der FC Bayern Toni Kroos nicht zu Real Madrid abgeben sollte

Diese Tage wird vermeldet, dass Toni Kross vom FC Bayern München zu Real Madrid wechseln wird. Es soll nur noch eine Klärung der letzten Details ausstehen. Dieser Transfer ist eine Abkehr von der alten Politik des FC Bayern herausragende, junge, deutsche Nationalspieler langfristig an den Verein zu binden. Meiner Ansicht nach gibt es viele Gründe, warum ein Wechsel aus Sicht des FC Bayern München keinen Sinn macht und eine herbe Niederlage darstellt:

Das Alter von Toni Kroos

Toni Kroos ist gerade 24 Jahre alt. Er ist damit ungefähr 6 Jahre jünger als Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm. Er wäre bei einem Verbleib beim FC Bayern ein Kandidat gewesen, der in der Hierarchie der Mannschaft in den kommenden Jahren die Lücke hätte schließen können, die durch das Karriereende solch verdienter Spieler irgendwann entstehen wird. Toni Kroos ist sogar jünger noch als Thomas Müller. Eigentlich unglaublich, wenn man ihn auf dem Platz so abgeklärt agieren sieht.

Die Physis von Toni Kroos

Toni Kroos ist von der Physis her kein Javi Martinez. Aber Toni Kroos ist physisch deutlich gereifter als z.B. Mesut Özil oder Mario Götze. Zudem scheint er seine Rolle als Lenker des Spiels auch eindeutig gefunden zu haben. Bei der WM zeigt sich gerade, dass er sich physisch auf höchstem Level behaupten kann und in diesem Zusammenhang in seinem jungen Alter eine Ausnahme darstellt.

Real Madrid

Real Madrid ist international einer der größten Rivalen des FC Bayern. Dieses Jahr haben die Bayern unrühmlich im Champions League Halbfinale gegen Real Madrid verloren. Nun lassen die Bayern einen Wechsel eines sehr guten Spielers zu diesem Konkurrenten zu? Unverständlich. Auch zeichnet sich immer mehr ab, dass im internationalen Wettbewerb eine große Kadertiefe auf Spitzenniveau sehr wichtig ist. Hat das der FC Bayern jetzt schon wieder vergessen, nachdem er mit den Transfers von Javi Martinez und Thiago Alcantara erst richtig gehandelt hatte?

Die Ablösesumme

Als Ablösesumme wird ein Betrag um 25 Mio. EUR kolportiert. Bei transfermarkt.de hat Toni Kroos momentan einen Marktwert von 40 Mio EUR. Klar, sein Vertrag läuft 2015 aus und die Bayern müssen ihn dieses Jahr verkaufen, um überhaupt eine Ablöse zu erhalten. Aber es sollten doch mehrere Vereine bereit sein, mehr Ablösesumme zu bezahlen, wenn ein Spieler wie Toni Kroos überhaupt auf den Markt kommt. 25 Mio. EUR erscheint in diesem Zusammenhang doch recht niedrig angesetzt vor allem wenn man bedenkt, dass der FC Bayern nicht aus finanziellen Gründen verkaufen muss.

Insgesamt gibt es somit viele Gründe, die gegen einen Transfer von Toni Kroos zu Real Madrid sprechen. Die Begründung für den Transfer scheint zu sein, dass man in der nächsten Saison in Zusammenhang mit dieser Personalie Ruhe haben will. Vergisst der FC Bayern hier, dass es immer unzufriedene Spieler geben wird? Vor allem beim FC Bayern München.

Über den Spieltrieb und die (Un)Moral der Schwalben

Spieltrieb bedeutet laut Duden “Lust, Freude, Vergnügen am Spiel, an spielerischer Betätigung”. Vor einigen Jahren hat Juli Zeh einen Roman mit diesem Titel geschrieben, ich bin erst jetzt zum Lesen gekommen und musste während des Lesens in den letzten Tagen nochmals an eine Diskussion auf Twitter denken, die ich zuletzt geführt habe.

Die Kernfrage des Buchs kann man dabei vielleicht kurz so zusammenfassen: Was ist richtig und falsch bzw. kann überhaupt zwischen richtig und falsch unterschieden werden? Der Spieltrieb und teilweise spieltheoretische Überlegungen der Protagonisten werden hierbei dazu genutzt die Entscheidungen von Menschen in unterschiedlichen Situationen zu beurteilen und das Buch kommt dabei nie zu einem leichten Urteil. Insgesamt ist es aber gerade deswegen ein sehr lesenswertes Werk.

Die Frage, die ich zuletzt mit Christoph Fetzer auf Twitter ganz konkret diskutiert habe, war:

Es ging um den Elfmeter, den Diego Costa im ersten Gruppenspiel von Spanien gegen die Niederlande nach ungefähr einer halben Stunde herausgeholt hatte. Christoph vertritt hier die Meinung, dass ein Stürmer im Strafraum den Kontakt suchen darf, wenn er ihm vom Verteidiger durch eine Grätsche angeboten wird. Im vorliegenden Fall ist Costa gefallen, nachdem er auf seinen Gegenspieler getreten war, der gegrätscht hatte. Die verbreitete Meinung zur Einzelsituation war, dass es sich in der Situation wohl nicht um ein Foul des Verteidigers und entsprechen nicht um einen Elfmeter gehandelt hat.

Christophs Aussage bezog sich nicht auf die Situation im Speziellen sondern auf ähnliche Situationen im Strafraum. Ich habe Christoph auf Twitter trotzdem vehement widersprochen:

Ich habe das Schinden von Elfmetern schon immer verabscheut. In meiner Jugend habe ich Andreas Herzog und Andi Möller nie verziehen, dass sie bei jedem kleinsten Kontakt einen Elfer wollten und auch viele bekamen. Ich mag Spieler, die den Abschluss vor dem Tor dem Elfmeter vorziehen und nicht einfach zu Boden gehen. Um auf Juli Zeh zurückzukommen: Nur weil etwas nicht direkt falsch ist (beim geringsten Kontakt zu fallen bzw. einzufädeln) wird es dadurch auch nicht richtig. Und mit Moral hat das Ganze erst recht nichts zu tun.

Mein Verständnis von Fussball und Fairplay ist da entsprechend eher von der englischen Art: Howard Webb hat im Spiel Brasilien gegen Chile gestern viele solcher Situationen einfach weiterlaufen lassen. In England wird man wohl für leichte Faller immer noch ausgepfiffen. Für Spieler, die es nicht lernen schadet es auch nicht gelbe Karten für Schwalben konsequent einzusetzen, damit es im Spiel weiterhin auf das Talent am Ball und nicht im Fallen ankommt.

P.S.: Ähnlich geht es mir auch beim Fordern von gelben Karten für den Gegenspieler bzw. beim Feiern von Elfmeterpfiffen. Bitte einfach lassen.

P.P.S: Eine begrenzte Anzahl von Strafraum-Challenges für beide Teams zum Überprüfen von solch strittigen Situationen halte ich für eine gute Idee.

Über Schlüsselspieler, denen Jogi Löw einen Schubs gegeben hat

Seit Juli 2006 ist Jogi Löw als Bundestrainer für die Nationalmannschaft verantwortlich. Seitdem hat er in vier Turnieren immer das Halbfinale oder Finale erreicht ohne jedoch einen Titel zu gewinnen. Und so kam nun vor der WM in Brasilien die Diskussion auf, ob Deutschland mit Jogi überhaupt jemals einen Titel gewinnen könnte. Wenn man sich seine Amtszeit bisher in Ruhe betrachtet, dann sollte man diese Diskussion schnell wieder beenden.

Jogi Löw schafft es immer wieder, dass die deutsche Nationalmannschaft schönen Fussball spielt und dabei sogar noch recht erfolgreich ist. Zudem hat er eine Nase dafür deutsche Talente zu entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Nationen (z.B. England) reifen deutsche Spieler auch wegen der Nationalmannschaft zu großen Spielerpersönlichkeiten und nicht trotzdem. Es gibt wohl niemanden der behaupten würde, dass Gerrard, Rooney oder Lampard (in meinen Augen alle drei absolute Ausnahmespieler) ihre besten Spiele in der Nationalmannschaft gemacht hätten. Jogi Löw dahingegen schafft es immer wieder, dass einige der deutschen Spieler in der Nationalmannschaft ihren Leistungszenit erreichen. Die wichtigsten Spieler, bei denen Löw die Entwicklung entscheidend befördert hat (und die auch unter ihm debütiert haben), sind:

  • Manuel Neuer: Debütierte nur ein Jahr vor der WM 2010 unter Löw. Wurde nach der Verletzung von Rene Adler 2010 Stammkeeper und entwickelte sich auch Dank Löw zu einem Weltklassespieler. Die Nr. 1 in der Nationalmannschaft hat hier sicher nicht geschadet und Löw hat auch in Schwächephasen und trotz Neuers manchmal risikoreichem Spiel immer zu ihm gehalten. Auch wegen Löw Welttorhüter.
  • Jerome Boateng: Auch Jerome Boateng wird immens durch den Bundestrainer gefödert. Beim FC Bayern München war er in den letzten Jahren nicht immer eine feste Größe. Er wirkt manchmal hölzern in seinen Aktionen und lässt sich an einem schlechten Tag auch mal von seinem Gegenspieler ausspielen. Jogi Löw vertraut Boateng aber so sehr, dass er ihn sogar gestandenen Rechtsverteidigern vozieht, wenn innen gerade kein Platz ist. Über die internationale Erfahrung mittlerweile sowohl bei Bayern als auch in der Nationalmannschaft extrem wertvoll.
  • Sami Khedira: Sami Khedira debütierte noch nach Manuel Neuer in 2009 und hat mittlerweile in der Nationalmannschaft den Status eines absoluten Führungsspielers. Auch er wechselte wie Mesut Özil nach der WM 2010 zu Real Madrid und konnte sich dort nach einer gewissen Eingewöhnungsphase durchsetzen. Für Sami Khedira hat Löw 2014 eine Ausnahme gemacht und ihn trotz fehlender Spielpraxis für die WM nominiert. Löw’s Aggresive Leader und auch für Real Madrid mittlerweile ein wertvoller Rückhalt.
  • Mesut Özil: Löw hat Özil das erste Mal nominiert, als er noch für Werder Bremen spielte. Auch dank einer tollen WM 2010 bekam Özil die Möglichkeit zum Wechsel nach Madrid, wo er sich auf absolutem Weltklasseniveau etablierte. Nach einer etwas schwächeren Saison bei Arsenal baut Löw in der Nationalmannschaft weiter auf Özil und versucht ihn zu alter Stärke zurückzuführen. Die sensible Offensivkraft wird es ihm hoffentlich mit einer erneuten Leistungsexplosion danken.
  • Thomas Müller: Beim FC Bayern München spielt Müller neben Ausnahmekönnern wie Arjen Robben oder Franck Ribery. In der Nationalmannschaft gibt es zwar auch viel offensives Talent, aber dort zeigt sich immer wieder, welch ein außerordentlicher Spieler Müller ist. Jogi holte Müller früh zur Nationalmannschaft und machte ihn auch durch das Vertrauen bei der WM 2010 zu dem, der er heute ist: Deutschland’s vielseitigster und kaltschnäutzigster Offensivwaffe.

Bei anderen Spielern wie Mats Hummels, Mario Götze oder Toni Kroos ist die lenkende Hand nicht in dieser Form erkennbar und die Spieler haben bisher auf Vereinsebene mehr überzeugt als in der Nationalmannschaft. Sie haben nun bei dieser WM die Chance sich in den Vordergrund zu spielen. Bei Andre Schürrle ist es für ein abschließendes Urteil wohl noch zu früh, auch wenn der Bundestrainer ihn stark fördert und eine hohe Meinung von ihm hat. Allerdings konnte er sich in seinen Vereinen bis dato nicht wirklich durchsetzen bzw. zum Leistungsträger werden. Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Per Mertesacker und Miro Klose bilden eine gesunde Achse von Führungsspielern, die Jogi Löw von Jürgen Klinsmann übernommen hat. Weitere Spieler wie Stefan Kießling, Gonzalo Castro oder unlängst Marcel Schmelzer haben darunter gelitten, dass sie sich in der Nationalmannschaft nicht durchsetzen konnten bzw. nicht in Löws System passten.

Was allerdings in diesem Zusammenhang deutlich werden sollte, ist, dass der Bundestrainer sich eine eigene Meinung hinsichtlich seiner Spieler bildet und nicht nur an manchen Stellen evtl. im Weg steht (momentane Debatte zu Großkreutz) sondern auch sehr gezielt positiv einwirkt. Die Nationalmannschaft hat unter ihm auf Spielerebene noch an Attraktivität gewonnen, denn die Jungs wissen sehr wohl, dass Löw der Karriere einen Schubs geben kann. Vor Klinsmann gab es das in der Nationalmannschaft selten und gepaart mit der taktischen Analysefähigkeit im Zweifel noch nie. Auch wenn Jogi Löw in Brasilien nicht gewinnen sollte, so hat er doch durch die Entwicklung der einzelnen Spieler eine Basis für die kommenden Jahre gelegt und kann hoffentlich später die Lorbeeren ernten. Mir ist nicht Bange hinsichtlich der Entwicklung der Nationalmannschaft und hoffe Jogi Löw treibt die Entwicklung noch weiter voran.

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