Albumreview: Donots – Karacho

Die Donots sind eine weitere Band, die mich seit meiner Jugend begleitet. Schon zu Schulzeiten war ich bei einem Konzert von ihnen und das Ganze war wohl so überzeugend, dass ich mich heute auch unter großen Mühen nicht mehr daran erinnern kann, wo das Konzert stattgefunden hat. Aber es hat Spaß gemacht, großen Spaß. Nun sind die Donots immer noch im Geschäft und haben am 20.02.2015 ihr erstes deutschprachiges Album Karacho veröffentlicht. Donots auf deutsch? Funktioniert das?

Mir geht es so, dass ich bei deutscher Musik genauer auf den Text höre, da ich mich nicht so bemühen muss, den Text komplett zu verstehen. Entsprechend bin ich bei deutschen Texten erstmal skeptisch, denn es ist schwerer, dass mich die Texte ansprechen bzw. mir gefallen. Den Donots gelingt das dann doch ganz gut. Musikalisch macht mir der Beginn der Platte Spaß und der Text des ersten Songs “Ich mach nicht mehr mit” ist auch nicht platt oder nichtssagend. Der Einstand ist damit gelungen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=5-HaGS9DoMk

Musikalisch zwingt mich der zweite Titel “Dann ohne mich” zum Mitwippen. Auch in diesem Song kommt wieder Gesellschaftskritik durch (“Kein Mensch ist illegal”), die mir gut gefällt. Diese wird nicht plakativ vorgebracht sondern wirkt authentisch. Das zentrale Gitarrenriff tut sein übriges und ich finde diesen Song richtig gut. “Junger Mann zum Mitleiden gesucht” schließt daran an und beschreibt ein trauriges Einzelschicksal. Auch auf deutsch verlieren die Donots nicht ihre musikalische Durchschlagskraft. “Problem kein Problem” bricht rhythmisch  aus und sorgt für Abwechslung. Kurzes Durchatmen, gut gesetzer Track an dieser Stelle. “Du darfst niemals glücklich sein” beginnt mit einem Riesen-Riff, bevor es wieder härter wird. Atempause vorbei. Vor allem live wird dieser Titel richtig gut ankommen. Mit “Kaputt” folgt ein sehr düsteres und destruktives Stück. Mir sind positivere Songs lieber, aber ich hoffe, dass es nur einzelner Titel auf dem Album bleibt, der diese Stimmung vermittelt. Die Band hat meine Gedanken erhört und “Weiter” wirkt deutlich positiver. Musikalisch ist das Ganze anders mit seinen Classic Rock Tendenzen, aber trotzdem sehr gelungen. “Kopf bleibt oben” nimmt diese positive Stimmung auf und führt sie fort. Ein Song zum mitsingen, Fenster runterkurbeln und genießen. “Hier also weg” wirbelt dann vor allem im Refrain. Schnell, kraftvoll und mit viel Energie überzeugt das Stück. 2/3 der Platte sind vorbei und es macht mächtig Spaß. “Straßenköter” kommt mit einem knackigen Schlagzeugintro daher, bevor es eine tolle Charaktersierung einer rastlosen Person am Rande der Gesellschaft liefert. Einer meiner Favoriten. “Das Ende der Welt ist längst vorbei” handelt vom Ender einer turbulenten Partynacht, wie man sie nur selten erlebt. Die Euphorie des Songs vermittelt  die positive Stimmung am Ende eines grandiosen Abends. Ich kenne das Gefühl und kann mich gut hineinfühlen. Auch bei “Besser als das” gefällt mir das gitarrengetriebene Intro wieder sehr gut. Daneben ist der Song der einzige, der mir auch nach mehrmaligem Anhören nicht aufgehen mag. Leider. Aber damit ist er ja ein Einzelstück. “Immer noch” handelt von großer Nähe gepaart mit der Distanz des Auseinanderlebens. Musikalisch wieder ein Ausbruch, welcher gar nicht heavy sondern eher nach den Ärzten mit Bela B am Mikrofon klingt. Aber so was gefällt mir ja auch. “Hansaring, 2:10 Uhr” bildet dann den Abschluss des Albums. Eine Gitarre und eine Stimme, die einen auf den gefühlten Nachhauseweg schicken. Eine Geschichte aus der Vergangenheit, die einen schwermütig entlässt und den eigenen Erinnerungen auf die Sprünge hilft.

Einen Song, den man auf dem Album nicht findet, will ich euch trotzdem nicht vorenthalten. Die Donots haben sich auch mit dem Rechtsruck in Deutschland (AfD, Pegida, etc.) beschäftigt und einen Song veröffntlicht, der hiervor warnt. Auch dieser gefällt mir gut und ist neuerdings – na klar – auf deutsch:

httpv://www.youtube.com/watch?v=AbgpQlFAK0c

Textlich legt das Album den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft vermittelt aber gleichzeitig Hoffnung. Trotzdem ist es musikalisch ein typisches Donots Album. Alternative Rock aus Deutschland ist auf die Donots angewiesen und ich habe mir während dem Durchhören schon überlegt, wo ich im März eines der Konzerte besuchen kann. Live werden viele der Songs richtig gut funktionieren. Dabei klingt das Ganze nicht langweilig, sondern hat musikalisch viele unterschiedliche Aspekte, die aber trotzdem ein schlüssiges Gesamtbild ergeben. Ich gebe aber auch zu, dass ich die Songs teilweise mehrmals hören musste, bevor sie sich mir erschlossen haben. Aber diese Zeit habe ich mir gerne genommen, denn es hat sich gelohnt. Die Donots können es immer noch!

Albumreview: Madison Violet – Year of the Horse

Zufällig bin ich im Herbst über Madison Violet gestolpert. Die Musik von Madison Violet geht mal in eine etwas andere Richtung, als der normale Rock oder Hip Hop, über den ihr hier meistens lesen könnt. Madison Violet kommen aus Kanada und machen Folk Musik. Ich finde das Ganze klingt eigentlich ganz gut:

httpv://www.youtube.com/watch?v=FW_YqWwU1s0

Ihr aktuelles Album heißt Year of the Horse. Nach der Youtube-Entdeckung habe ich mich bzgl. der Band informiert, mir ihr neuestes Album besorgt, die CD eingelegt und schöne Folk Musik erwartet. Dann passierte das: “These Ships” gefällt mir zum Einstieg gut. Es sind zwar Synthesizer Klänge zu hören, aber der Song ist schwungvoll und nimmt einen direkt mit und ich wippe im Takt. “Under Fire” geht dann leider in eine andere Richtung und schlägt sehr poppige Töne an. Vor allem die Background-Vocals treiben mich in den Wahnsinn. Ich freue mich, als der Song vorbei ist. “Operator” ist auch poppiges Gedudel schon ab dem Intro. Spästestens wenn der Beat einsetzt will ich die Flucht ergreifen. Ich skippe den Rest des Songs. Mache ich echt selten, aber das war nichts. Mit Synthieklängen geht es bei “Coming Apart” weiter. Es mag mir nicht gefallen. Wo ist die Folk Band, die ich auf Youtube gefunden habe? Auch “Teenage Love” ist Synthie-Sound des Grauens. Kurz anspielen muss auch hier reichen, meine Hoffnungen sind jetzt schon arg am Boden. “Mama” ist danach zumindest marginal besser. Weniger künstliche Klänge, aber weiterhin grausame Choräle. Ich frage mich, in was ich hier geraten bin. “Same Sun” ist vom Beat her wieder wirrer Quatsch, wobei der Song ansonsten Potential gehabt hätte. Leider grausig arrangiert. Aber das kenne ich ja mittlerweile. “Trouble” ist dann ein kleiner Lichtblick auf dem Album. Weniger künstliche Klänge und einige ruhige Töne. Viel zu lange musste man als Hörer auf dieses bessere Stück warten. Es wird den Gesamteindruck der Platte leider nicht mehr entscheidend mitprägen können. Mit “All I know” ist die positive Wendung der Platte dann schon wieder dahin. Spacige Synthietöne und ein komischer Beat ruinieren einen der positiveren Songansätze. “Ohio” zeigt dann kurz , was so alles möglich gewesen wäre. Insgesamt ist der Song sehr stimmungsvoll und nicht von künstlichen Elementen zerstört. Schade, so hätte das ganze Album klingen müssen. Leider haben viele andere Songs das Thema verfehlt.

So musste es ja kommen: Da will ich einmal ein gutes Folk Album hören und genau bei diesem Album werden aus Folk Musikern die Königinnen der Synthiemusik. Klarer Reinfall, aber da  muss ich wohl auf die Suche nach den alten Alben der beiden Damen gehen. Irgendwo muss doch die gute Musik hin sein…

Albumreview: Kat Dahlia – My Garden

Kat Dahlia ist eine 24jährige Sängerin aus Miami, Florida, die im Januar ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Nachdem sie als Kind kubanischer Eltern bis zu ihrem 18ten Lebensjahr in Miami lebte, zog sie danach nach New York und wurde dort entdeckt. Mit “Gangsta” hatte sie im letzten Jahr ihre erste Single veröffentlicht und konnte der Welt zeigen, was sie kann. “Gangsta” hatte mich gehörig geflasht und so war ich nun wirklich auf ihr Debütalbum My Garden gespannt. Also hab ich mir die CD besorgt und gespannt in den Player gelegt.

Im Titeltrack des Albums “My Garden” geht es verhalten los, aber im Refrain zeigt Kat Dahlia, dass sie schnell rappen kann. Ihre Stimmfarbe kommt schön zur Geltung, bevor der zweite Track dann der bekannte Hit ist. “Gangsta” legt die Meßlatte für den Rest des Albums sehr hoch, den der Titel ist einfach gut. Sie beschreibt ihr früheres Leben in Miami und hat mich dabei sehr mit ihrer mutigen Einstellung beeindruckt. Sie respektiert harte Arbeit und lässt sich nicht von Aufschneidern täuschen.

“Crazy” ist danach deutlich fröhlicher und poppiger. Der dritte Song des Albums und bisher wirkt das Ganze sehr abwechslungsreich und nicht eintönig. An dieser Stelle bin ich gespannt, welche Richtung das Album jetzt einschlagen wird. Mir wird es gerade etwas zu poppig und ich hoffe das es zurück geht in Richtung Hip Hop.

Der Beginn von “Saturday Sunday” bleibt dann leider austauschbarer Pop. Allerdings wird es im Verlaufe des Songs zumindest in den Strophen besser, auch wenn mir der Beat des Songs nicht gefällt. Mir ist es zu viel Elektronik und Pop. “I think I’m in love” ist dann eine Balade der alten Schule. Es trieft vor großen Gefühlen und ich befürchte, dass die erste Single eine äußerst gute Täuschung war, um mich für ein nicht einmal durchschnittliches Hip Hop Album zu begeistern. Ich habe ja nichts gegen Balladen, aber es klingt altbekannt und so gar nicht fresh. Ich hoffe, dass unter den nächsten sechs Songs mehr als ein guter dabei ist, damit die Quote auf dem zweiten Teil des Albums besser wird. Bisher bis auf “Gangsta” doch alles recht enttäuschend.

Mit “Tumbad” geht’s dann auf spanisch weiter, aber dann kann ich zumindest nicht mehr behaupten, dass der Text für mich keinen Sinn  ergibt. Der Track ist zudem langsam und diffus instrumentiert. Kat Dahlia zählt Dancehall und Reggae Künstler zu ihren Einflussfaktoren und man hört es. Aber wieder hat sich viel diffuse Elektronik verirrt. Es wird nicht besser. “Mirror” ist dann ein weiterer Track, in dem man sich fragt, was aus der Rapperin Kat Dahlia geworden ist. Textlich gefällt mir der Blick in den Spiegel zwar, aber die Instrumentierung ist mir deutlich zu protzig und großspurig. Weniger wäre hier mehr gewesen und der Sound ist leider nur beliebig. Das Ganze würde im Radio nicht auffallen. “Lava” ist dann der nächste Song dieser Machart. Die Hintergrundgesänge machen mich verrückt. Ich befürchte langsam, das Album wird mich nicht mehr überzeugen. Aber ich gebe den letzten drei Songst zumindest noch eine Chance.

“Walk on water” hat einen meditativen Beginn. Das Stück ist etwas ruhiger als die Popsongs vorher, kann mich allerdings auf Grund fehlender Melodielinien nicht überzeugen. Es verschreckt aber auch nicht mit überbordender Instrumentierung. Ein kleiner Schritt nach vorne. “Clocks” geht dann zumindest energiegeladen los. Der Refrain ist dann ein kleiner Rückschritt, aber zumindest bleibt der Song mit seiner Power etwas länger im Gedächtnis als der Rest. “Just another dude” ist dann ein versöhnlicher Ausklang eines enttäuschenden Albums. Endlich mal einfachere Instrumentierung und schon kommt Kat Dahlias Stimme zur Geltung und sie kann zum Klang der Gitarre emotional eine letzte Geschichte erzählen. Ach wäre doch das ganze Album so authentisch gewesen. So bleibt nur “Gangsta” im Gedächtnis und der Rest wird sofort wieder mit dem Album im Schrank verschwinden. Sehr schade!

Albumreview: AC/DC – Rock or Bust

Gleich zu Beginn: Wer AC/DC nicht mag, braucht jetzt nicht weiterlesen.

Sechs Jahre mussten wir warten. Mit “wir” meine ich alle AC/DC-Fans. Vor sechs Jahren ist Black Ice erschienen und erst jetzt kam das nächste Album der Band um Angus Young mit dem Titel Rock Or Bust auf den Markt. Bei mir ist AC/DC in jeder Pregame Playlist vertreten und es ist genau die Musik, die ich kurz vor dem Wettkampf hören will. Es pusht, aber auch nicht zu viel. Also gerade richtig für mich, um auf 100% zuzusteuern. Es groovt und rockt und das habe ich auch dieses Mal wieder erwartet.

Und schon der erste Song (der Titelsong) enttäuscht in dieser Hinsicht überhaupt nicht. “Rock or Bust” klingt wie ein AC/DC-Song, rockt wie ein AC/DC-Song und ist definitiv kein Bust. Um es genauer zu beschreiben: “Rock or Bust” klingt wie eine Mischung aus unterschiedlichen AC/DC-Songs, geht deswegen gut ins Ohr und hält sich dort vehement.

AC/DC sind und bleiben AC/DC und das ist die beste Nachricht nach dem ersten Titel. “Play Ball” ist dann der zweite Track und hat ein paar Gitarrenriffs von Angus parat, die über den vielleicht doch etwas sehr simplen Songaufbau hinweghelfen. Insgesamt geht auch der Titel wieder gut ins Ohr und lässt einen stark mitwippen.

“Rock the Blues away” ist dann der Titel bei dem die Autofenster runtergekurbelt werden, um lautstark mitzusingen und die eigene schlechte Laune zu vetreiben. Spätestens in der zweiten Strophe kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern, welche Laune ich zu Beginn des Songs hatte. “Miss Adventure” , eines der wenigen Stücke, welches mir weniger gut gefällt, lässt einen kurz verschnaufen. Ich mag die langgezogenen Teile des Refrains einfach nicht. Geschmackssache, aber nicht so meins, auch wenn die “La, la, la, la”s eigentlich unschlagbar sind. Bei “Dogs of War” ist das Intro ganz groß. Ein tolles Einheizerstück. Man muss textlich Kugeln ausweichen und seinen Mann stehen. Ganz großes Kino und genau das, was ich von AC/DC erwarte. Auch “Got some Rock & Roll Thunder” ist ein eingängies AC/DC-Stück im besten Sinne. Rein ins Ohr, der Kopf fängt an mitzuwippen und man fängt an mitzugehen. Gut so und weiter geht’s. “Hard Times” ist  eine etwas schläfrigere Nummer zwischendurch. Irgendwie nicht ganz so feurig und rockig. Eher Bust. Aber viele Durchhänger waren es bisher nicht und so verzeiht man diesen schnell.  “Baptism by Fire” packt ein tolles Riff aus, welches extrem ansteckend wirkt, gerade wenn man denkt, die Platte fängt an abzurutschen. Sehr tanzbar und ganz viel Spaß und schon ist man wieder auf den Beinen. “Rock the House” will dieses Level dann mit viel Gewalt halten. Es gelingt gut, vor allem, weil der Rhythmus sitzt. “Sweet Candy” macht genauso weiter. Wer es noch nicht gemerkt, ich mag dieses neue AC/DC-Album. Es ist absolut authentisch. Keine Angst vor Riffs, dem typischen Sound und das auch ohne Malcom Young an der Rhythmusgitarre. “Emission Control” macht dann den Deckel drauf. Ist jetzt nicht der beste Song, aber ich werde es verschmerzen. Zu viel Spaß hat der Rest gemacht, als dass ich diesen etwas monotonen Rhythmus nicht verzeihen könnte. Klar, die Platte ist keine zweite “Back in Black” aber sie ist gut und macht Spaß. Der Titelsong ist ein absolutes Brett und auch manch anderer Song weiß zu überzeugen. Ganz ehrlich, so eine gute Platte hätte ich nicht erwartet und jeder der AC/DC gut findet, wird hier nicht enttäuscht. Repeat!

Albumreview: Curse – Uns

Mir war klar, dass das Album für mich eine schwierige Geschichte wird. Bei Curse ist für mich die Latte sehr hoch. Ich mag seine frühen Alben und auch “Freiheit” hat mir sehr gefallen. Die Features waren toll, die Tracks waren toll und ich mag einfach wie Curse mit Sprache umgeht. Jetzt, nach einigen Jahren, Uns. Ein neues Album, nachdem Curse sich länger von der Bildfläche verabschiedet hatte.

Und so ist das Hörerlebnis für mich auch ein gemischtes. Mir sind die Beats bei den zwei ersten Tracks “Tatooine” und “Millionen mal schon” zu poppig. Aber spätestens bei “Millionen mal schon” wickelt mich Curse mit seinen Lyrics um den Finger. “Wir brauchen nur uns” geht dann weiter in diese Richtung, wobei der Beat schon deutlich mehr mein Fall ist. Aus meiner Sicht ein typischer Curse Song. Sehr gut.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Em0Nv3oBjHs

Schade eigentlich, dass es nicht direkt so weiter geht. Mich mag das Sample von “Du träumst wie ich” einfach nicht überzeugen. Für mich zu poppig. Aber der Text ist schön, hätte aber aus meiner Sicht ein etwas schlichteres Gewand gebraucht, um richtig glänzen zu können. “Fibiameleyalude” ist der neue Begriff für eine Interlude à la Curse bevor “Ende” feat. Fibi Ameleya dann eine wahre Perle ist. Fibi Ameleya war mir bis dato nicht bekannt, überzeugt aber total. Zusammen mit Curse und dem passenden klanglichen Hintergrund ein Highlight des Albums. Mit “Sie fallen” geht es dann schön weiter, diesmal mit einem Feature von Elif. Das Ganze ist schwermütiger als noch bei “Freiheit”, aber es ist typisch Curse, und es ist eine Entwicklung erkennbar. “Herz zurück” ist einen Ticken fröhlicher und verbreitet kurz positive Stimmung. Dann kommt “Kristallklarer Februar / Für P.”, pure Lyrik, aber tieftraurig. Als ich den Track zum ersten Mal gehört habe, musste ich die Tränen zurückhalten.

httpv://www.youtube.com/watch?v=BLOvKID2Dc0

“November” feat. Tua zeigt dann, wie sehr sich manche Künstler noch über die Song-Reihenfolge auf ihren Alben Gedanken machen. Das Gefühl des vorherigen Songs wird weiterentwickelt und es folgt nicht sofort wieder Leichtigkeit. Das würde auch nicht funktionieren. “Erst seit ich da bin” schlägt dann eine Brücke zu einem positiveren Lebensgefühl. Immer noch ruhig, aber wieder mit einer positiveren Wendung. “Menschen” setzt einen versöhnlichen Ausklang ans Ende eines etwas schwermütigen Albums. Curse ist zurück. Ruhiger, vielleicht auch etwas resignierter, aber mit einer Tiefe, die selbst für Curse neu ist. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist dieses Album etwas besonderes. Kein Liebling für mich, da nicht eingängig genug, aber mit Sicherheit nicht belanglos oder undbedeutend. Keine leichte Kost und nicht das, was ich auf Anhieb erwartet hätte, aber dafür mit mehr Aussagekraft als die meisten anderen Platten dieses Jahres.

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