Wer schafft beim FC Augsburg in der Saison 2014/15 den Durchbruch?

Letztes Jahr war ein tolles Jahr für uns Fans des FC Augsburg. Nur knapp verfehlte die Mannschaft am Ende der Saison den Europapokal und spielte so erfolgreich wie nie in der langen Geschichte des Vereins zuvor. Dabei haben sich viele Spieler in den Vordergrund gespielt, die bis dahin nur eingefleischtesten Fußballkennern bekannt waren. André Hahn hatte vor der letzten Saison kein einziges Tor in der Bundesliga geschossen. Am Ende der Saison waren es 12 und er durfte sein erstes Länderspiel absolvieren. Nun stellt sich die Frage, welcher unbekannte Spieler es in diesem Jahr schafft sich in den Vordergrund zu spielen und uns zu begeistern. Ein paar Vorschläge habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst und gesammelt und ich hoffe wir werden wirklich begeistert von einem dieser Spieler oder anderen sprechen können.

Ronny Philp

Nach vier Einsätzen in der Bundesligasaison 2012/13 und acht Einsätzen in der letzten Saison könnte diese Saison der Durchbruch von Ronny Philp anstehen, wenn er seine Verletzungsanfälligkeit überwindet. Ronny Philp wurde vom FC Augsburg aus Regensburg als Rechtsverteidiger verpflichtet.

httpv://www.youtube.com/watch?v=PXug1X8p-AM

Auch wenn Paul Verhaegh mit den Niederlanden an der WM teilgenommen hat und dadurch  erst später ins Training eingestiegen ist, sollte er rechts hinten immer noch gesetzt sein. Aber der Wechsel von André Hahn zu Gladbach lässt vorne rechts eine Lücke entstehen, die Philp eventuell nutzen kann. Bei der Interpretation der offensiven Position sollte ihm seine Erfahrung im Spiel gegen den Ball zu Gute kommen. Er hat zudem die Dynamik um im Offensivspiel Akzente zu setzen. Wenn er nicht durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden wäre, hätte er schon längst mehr als 12 BL-Einsätze auf dem Buckel. Sein Potential ist unbestritten, weshalb der FC Augsburg auch den Vertrag mit ihm verlängert hat. Es besteht die Hoffnung, dass er in diesem Jahr mehr davon auf dem Platz zeigen kann, wenn er sich von seiner jetzigen Verletzung erholt hat.

Erik Thommy

Erik Thommy ist in der letzten Saison das erste Mal in der Bundesliga in Erscheinung getreten, als er wenige Minuten gegen Nürnberg ran durfte. Seine großen Auftritte hatter er allerdings bisher immer noch in der U23 des FC Augsburg, die in der Regionalliga Bayern spielt. Dort schoß er in der letzten Saison 18 Tore in 31 Begegnungen sorgte in seinem jungen Alter für Furore. In der Vorbereitung für die neue Saison schließt er direkt daran an:

httpv://www.youtube.com/watch?v=zte9OvObCEg

Auchin der Generalprobe gegen Crystal Palace vor den ersten Pflichtspielen zeigte er, dass er das Potential für mehr Bundesligaminuten hat. Nun herrscht auf den offensiven Außenbahnen beim FC Augsburg eine große Konkurrenzsituation, obwohl mit Andre Hahn der beste Spieler den Verein verlassen hat. Thommy scheint für eine dieser Außenpositionen vorgesehen und muss sich gegen FCA-Größen wie Tobias Werner oder Neuzugang Shawn Parker durchsetzen. Nach der Verletzung von Alexander Esswein könnte sich allerdings nun schon recht schnell die Möglichkeit auf mehr Spielanteile ergeben. Thommy wird vielleicht in dieser Saison noch nicht den endgültigen Durchbruch schaffen, aber hoffentlich von den Verantwortlichen weiter an die Bundesliga herangeführt werden und sein Können aufblitzen lassen. Man sollte den 20jährigen ja auch nicht verheizen.

Dominik Kohr

Den hochtalentierten defensiven Mittelfeldspieler hat der FC Augsburg in der letzten Winterpause von Bayer 04 Leverkusen für 1,5 Jahre ausgeliehen. Er kam schon in der Rückrunde auf acht Einsätze, allerdings nur auf zwei von Beginn an. Der Abgang von Kevin Vogt zum 1. FC Köln hinterlässt nun in Augsburg eine Lücke, die Kohr wahrscheinlich für sich nutzen kann.

httpv://www.youtube.com/watch?v=MNxmvLs-pDA

Ich bin gespannt, wie er sich weiterentwickeln kann und ob er auch körperlich nochmal zugelegt hat, um sich in der ersten Liga durchzusetzen. Die Verletzung von Markus Feulner während der Vorbereitung bedeutet für Kohr weitere Einsatzchancen. Ich hoffe, dass sein Weg zurück nach Leverkusen den FC Augsburg am Ende der Saison sehr schmerzen wird, wenn er seinen Teil zu einem erneuten Klassenerhalt beigetragen hat.

Aber dann freuen wir uns einfach so auf das nächste Jahr Bundesliga. Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg und ich bin wirklich gespannt, wer uns dieses Jahr überraschen wird.

Die deutschen NFL-Spieler vor der Preseason 2014

So langsam geht es wieder los und Anfang August startet die NFL-Preseason. Ungefähr einen Monat später geht dann das wirkliche Spektakel wieder los  und 32 Mannschaften versuchen erneut die Lombardi Trophy zu gewinnen. Dabei mittendrin sind fünf deutsche Spieler, die erneut versuchen Akzente in der NFL zu setzen. Kurz vor Beginn der Preseason lohnt daher ein Blick auf die jeweilige Situation der Jungs bei ihren Clubs, um einzuschätzen, wie hoch denn ihre Einsatzchancen sind. Los gehts:

Sebastian Vollmer (30 Jahre, RT, #76 New England Patriots)

Vollmer wurde 2009 von den New England Patriots in der zweiten Runde gedraftet und hat vor einem  Jahr einen neuen Vertrag unterschrieben. Dieser Vertragsabschluss zeigt, dass sein Team auf Grund seiner konstanten Leistungen langfristig mit ihm plant. Vollmer hatte sich dann in der letzten Saison schwer am Knöchel verletzt, musste operiert werden, meldete sich aber schon im Frühjahrstraining wieder zurück. Sollte er gesund bleiben, wird er auch in 2014 wieder ein konstanter Teil der Offensive Line in New England sein und mit seiner Mannschaft in gewohntem Maß Erfolg haben. Die Patriots sind beruhigt, dass ein Leistungsträger wieder an Bord ist.

Markus Kuhn (28 Jahre, DT, #78 New York Giants)

Markus Kuhn ist bei weitem nicht so etabliert in der NFL wie Sebastian Vollmer. Kuhn steht nun vor seinem dritten Jahr in der Liga. Im ersten Jahr hat er als doch recht spät gedrafteter Spieler (7. Runde) direkt viele Spielanteile erhalten und auch ein Spiel gestartet. 2013 wurde auch er dann durch eine hartnäckige Verletzung zurückgeworfen und kam erst spät in der Saison wieder in Form. Nun haben die Giants auf seiner Position mit Linval Joseph einen hochkarätigen Abgang zu verschmerzen, was aber für Markus Kuhn die Möglichkeit bietet, mehr ins Rampenlicht zu rücken. Ob er das Zeug zum Starter in der NFL hat, wird sich in dieser Saison zeigen.

Björn Werner (23 Jahre, OLB, #92 Indianapolis Colts)

Björn Werner ist von den drei Jungs am kürzesten in der Liga und steht nun kurz vor seiner zweiten Saison. Dabei hat Werner wohl von allen drei Spielern das größte Potential und wurde deshalb von den Colts letztes Jahr schon in der ersten Runde gedraftet. Im College war er einer der besten Defense Spieler seines Jahrgangs. Werner hatte dann allerdings letzte Saison Umstellungsschwierigkeiten, nachdem er im College vor allem als 4-3 Defensive End eingesetzt wurde, die Colts ihn aber zum 3-4 Outside Linebacker mit anderen Aufgaben umschulten. So schien das Spiel in der besten Footballliga der Welt letztes Jahr manchmal noch zu schnell für ihn. Dieses Jahr brauchen die Colts einen Entwicklungssprung von Werner, da ihr bester Spieler auf dieser Position für vier Partien gesperrt wurde. Werner hat nach einem Jahr der Umstellung somit die Möglichkeit zu zeigen, was er wirklich kann.

Kasim Edebali (24 Jahre, OLB, #91 New Orleans Saints)

Noch in der letzten Saison spielte Kasim Edebali College Football für das Boston College und war dort in seinem letzten Jahr Teamcaptain und Leistungsträger. Sowohl von den Coaches als auch den Medien wurde er nach der Saison in die Auswahlteams seiner Conference gewählt. Vor dem Draft in diesem Jahr traute man Kasim Edebali daher zu, dass er zwischen Runde 5 und 7 gewählt würde. Leider musste er auf den entscheidenden Anruf vergeblich warten. Nach dem Draft hatte er dann ein Try Out für die New Orleans Saints und wurde mit einem Undrafted Free Agent Vertrag ausgestattet. Ob es dazu reicht, dass er am Ende im finalen 53er Kader der Saints Kader ist fraglich. Die Analysten von ESPN sind skeptisch, aber die Preseason ist ja noch lang.

Curtis Feigt (24 Jahre, OT, bis vor einer Woche #62 Cincinnati Bengals)

Auch Curtis Feigt kommt frisch vom College und spielte letzte Saison noch für die West Virginia Mountaineers und war dort der Starting Right Tackle. Curtis Feigt ist zwar in Amerika geboren aber in Berlin aufgewachsen und entsprechend taucht nun bei den Cincinatti Bengals Berlin als seine Heimatstadt auf. Er spielte bei den Berlin Thunderbirds Football und wäre nach Björn Werner der zweite Berliner in der NFL. Curtis Feigt wurde auch nicht gedraftet, aber dann von den Bengals eingeladen. Vor einer Woche wurde Feigt von den Bengals gewaivt. Es wird sich zeigen, ob er eine weitere Chance in der NFL bekommt.

Insgesamt scheint die Lage damit für alle deutschen Spieler in der NFL hoffnungsvoll vor der neuen Saison. Einzig die beiden Rookies müssen um ihre Zukunft bangen. Aber in der Preseason werde ich bei den Spielen mit deutscher Beteiligung nun genauer hinschauen und hoffe, dass viele der Spieler sich am Ende in einem NFL-Kader wiederfinden.

Album-Review: Linkin Park – The Hunting Party

Linkin Park ist schon wieder eine der Bands, die mich seit meiner Jugend begleitet. Erst vor Kurzem habe ich mich mit “Offline”, dem neuen Album der Guano Apes, beschäftigt. Mit Linkin Park hat eine weitere Band vor nicht allzu langer Zeit ein neues Album auf den Markt gebracht, die ich schon vor 15 Jahren super fand. Ich gebe ja zu, ich war damals auf der ersten Deutschland Tour von Linkin Park auf ihrem Konzert im Zenith in München und bin seitdem bei den Jungs voreingenommen. Das bedeutet aber auch, dass die Erwartungen meinerseits sehr hoch sind, wenn ich mir ein neues Album anhöre, immer mit der Befürchtung, dass es mir nicht mehr so gut gefällt wie damals.

Bei Linkin Park sind diese Befürchtungen diesmal leider in Teilen begründet. Nachdem sie sich vor diesem Album von ihrem langjährigen Produzenten Rick Rubin getrennt hatten, haben Brad Delson und Mike Shinoda das Album selbst produziert. Die Songs sind nicht mehr nur am Computer entstanden, sondern sogar durch Jam Sessions, was für die Band wohl teilweise eine neuer Prozess war. Und das Album wurde nicht nur als etwas härter angekündigt worden, sondern ist an manchen Stellen vielleicht nicht ganz so abgeschliffen und daher vielleicht in seiner Unperfektheit schöner. An manchen Stellen wirkt es allerdings doch sehr roh oder auch unfertig.

Das hierbei die ersten Worte des Albums am Anfang des Songs “Keys to the Kingdom” “No Control, no Surprise” sind, ist dabei schon wörtlich zu nehmen. Der erste Song geht direkt nach vorne und nimmt den Hörer mit. Danach ist “All for Nothing” nicht mehr ganz so direkt und fast schon bedächtig, aber schon jetzt sehr früh lässt sich erkennen, dass die Platte zwar komplett nach Linkin Park klingt aber doch sehr abwechslungsreich ist. Spätestens wenn gegen 1:45 bei diesem Song die elektronischen Elemente einsetzen, freue ich mich auf das, was sich die Jungs noch so ausgedacht haben, auch wenn mir die Endpassagen der Songs mit den kurzen Textpassagen nach den Songs nicht gefallen. Auch die erste Single “Guilty all the same” verfügt über viele rohe Elemente. Großartige Drums zum Einstieg und tolle Gitarrenriffs gekoppelt mit leidenschaftlichem Gesang und einem tollen Rap-Part. So höre ich Linkin Park immer wieder gerne:

httpv://www.youtube.com/watch?v=EbcS9THQWlE

“The Summoning” ist dann keine richtiger Song sondern eher ein sich steigerndes Instrumental. Hätte es nicht wirklich gebraucht. “War” danach kommt dann doch sehr roh und punkig daher und wirkt für einen Albumtitel sehr unausgereift. Haben wir da etwa ein kleines Loch bei den Titeln 4 und 5 entdeckt? Das Loch ist eher eine Kuhle und das Album nimmt mit “Wastelands” direkt wieder Fahrt auf. Die Gesangsparts und das Gitarrenriff tragen einen über jegliche vorherige Schwäche hinweg.  Die zweite Single “Until it’s gone” widmet sich danach einem der Kernprobleme des Lebens, dass man manche Dinge immer erst dann zu schätzen weiß, wenn man sie nicht mehr hat. Der Titel beginnt sehr ruhig und steigert sich immer mehr zu einem dichten Soundgeflecht. Der Titel ist wohl die erste Hymne auf dem Album, endet aber auch etwas komisch:

httpv://www.youtube.com/watch?v=9wNyC6hR-ps

“Rebellion” nimmt im Anschluss dann wieder Höchstgeschwindigkeit auf und überrascht mit schottischen Motiven im Hintergrund. Der Song mag sich dabei zwischen Pub-Hymne und richtig schneller Power-Nummer nicht entscheiden. “Mark the Graves” ist in Folge auch schwierig einzuordnen. Recht langsam mit hall-verzerrten Gesangspassagen übersät und einem langen Gitarrenpart in der Mitte wirkt der Song etwas konzeptlos bevor er sich zum Ende hin dann doch steigert. Mir aber dann doch etwas zu ruhig und untentschlossen. Zu viel Hymne und zu wenig Power. Künstlerisch ganz großes Kino ist danach der Instrumental-Track “Drawbar”. Sehr schön anzuhören! Danach kommt mit “Final Masquerade” schon der vorletzte Titel des Albums. Dieser klingt auch schon so, als würde die Band zum Abgesang antreten. An diesen Track wird sich wohl keiner lange erinnern. “A Line in the sand” ist dann das große Finale. Überladen rotzen einen die Gitarren an, die Gesangsparts sind auf den Punkt und man hätte sich gewünscht, dass das ganze Album diese Qualität gehabt hätte.

Im Großen und Ganzen fehlt “The Hunting Party” für mich etwas der rote Faden. Es gibt zwar einige Songs die mir gut gefallen, allerdings will sich hier keiner so recht ins Ohr brennen. Und zwischen den guten Songs verstecken sich andere, die zwar durch ihre guten Ideen auffallen, aber nicht ausgereift genug sind, um sich dauerhaft ins Gedächtnis zu schleichen. Mir hat das Hören zwar Spaß gemacht und die Platte ist mitnichten verschwendete Zeit, aber ich glaube lange werde ich mich trotzdem nicht daran erinnern. Eigentlich schade.

Zur Einstimmung auf die NFL-Saison 2014

Es ist Juli und am Horizont taucht so langsam die neue NFL-Saison auf. Zwischen Minicamps und Trainingcamps steigt die Vorfreude auf eine weitere Saison Football auf dem höchsten Level. Für diejenigen unter uns, die es schon nicht mehr aushalten, habe ich ein paar Anregungen zusammengestellt, mit denen man sich die restliche Zeit bis zum Beginn der Saison Anfang September vertreiben kann.

1. Filme

Schon im April lief in den USA “Draft Day” mit Kevin Costner und Jennifer Garner in der Hauptrollen in den amerikanischen Kinos. Der Film lief noch nicht in den deutschen Kinos, aber vielleicht passiert ja hier noch etwas. In dem Film geht es um den Draft bei den Cleveland Browns inkl. Pick-Trading, nervigen Coaches aus Dallas und exzentrischen Team Besitzern. Für Football Fans sicher recht unterhaltsam.

httpv://www.youtube.com/watch?v=K3SlVsdUuBY

Im August (quasi schon in der Preseason) kommt “When the game stands tall” ein weiterer Football-Film in die amerikanischen Kinos. Im Film geht es um die unglaubliche Siegesserie der De La Salle Highschool und deren Ende. Ich mag Geschichten, in denen die Hauptakteure Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg überwinden müssen und bin gespannt, wie der Film wird:

httpv://www.youtube.com/watch?v=qT0aE4iAnJo

2. Bücher

Mark Herzlich, Linebacker der New York Giants, hat in der Offseason ein Buch über seinen Kampf gegen seine Krebserkrankung während seiner Zeit am Boston College geschrieben. Die Prognose war, dass er nie wieder Football spielen würde. Vor ein paar Jahren hat er dann den Superbowl mit den Giants gewonnen. Eine wirklich insprierende Geschichte:

httpv://www.youtube.com/watch?v=OLTr01E0SsU

Eine weitere beeindruckende Geschichte während der letzten Jahre war Chuck Pagano, Cheftrainer der Indianapolis Colts, und wie er seine Leukämie-Erkrankung überwand. Auch er hat hierüber ein Buch geschrieben, welches für Football Fans mit Sicherheit interessant ist.

httpv://www.youtube.com/watch?v=PoEZzodfff4

Und wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich ja schon auf die nächste Staffel Hard Knocks freuen, die sich diesmal mit den Atlanta Falcons beschäftigt. Den ersten Trailer gibt es hier:

Album Review: Mehmet Scholl – Miss Milla

Während der letzten Wochen war Mehmet Scholl für die ARD in Brasilien unterwegs, um die Weltmeisterschaft als TV-Experte zu begleiten. Dabei ging fast unter, dass Mehmet einen weiteren Sampler mit seiner Plattenfirma herausgebracht hat, auf dem er Indie Bands ein weiteres Mal ein Forum bietet. Unter dem Titel “Miss Milla” hat er wieder seine Lieblingskünstler versammelt und ich habe mir nun während der WM die Zeit genommen dieses breite musikalische Feld zu erforschen. Schon jetzt kann ich gestehen, dass ich auf einige Titel gestoßen bin, die mir sehr gut gefallen haben.

Das ganze beginnt mit dem hymnischen Gesang von VNV Nation und ihren allumfassenden Synthesizerklängen. Der Song “Nova” ist als Einstieg in den Sampler sehr gut gewählt und öffnet den Hörer für die musikalischen Erfahrungen, die nun folgen. Der zweite Song “5 Years Time” von Noah and the whale hat ein verspieltes Intro mit gezupften Gitarrenklängen und glockenähnlichen Klängen zu bieten (der Name des Instruments ist mir entfallen, seit ich es gehört habe). Der Song ist insgesamt sehr entspannt und auch die Frauenstimmen im Chorus sind sehr passend. Insgesamt glaubt man Jack Johnson erkennen zu können, wenn da nicht die Streicherpassagen wären. Die gute Laune bleibt trotzdem. Bei “Red Bricks” von Young Rebel Set überrascht einen dann zuerst die dunkle Stimmfarbe. Der Song steigert sich über seine gesamte Dauer hinweg und erfasst einen mit seiner tollen Message: “This is your own life you must live it your own way”. Der vierte Song klingt dann etwas nach U2, obwohl der Sänger nicht überragend ist. Insgesamt atmosphärisch präsentieren The war on drugs den Song “Come to the city”. Vor allem die E-Gitarre ist herausragend. Track No. 5 heißt “Breathe In” von Paloalto und ist einer meiner Favorites von diesem Sampler. Der Song hat ein tolles Gitarrenintro, der Sänger der Band eine tolle Stimmfarbe und insgesamt der Song sehr melodiös. Zudem überzeugen mich Textzeilen wie “Breathe in and look what’s all around”, die einen zum Innehalten in der schnellen Zeit auffodern.

httpv://www.youtube.com/watch?v=515pkdGdyao

Danach berichten The Airborne Toxic Event in “Sometime around midnight” eingerahmt durch eine intensive Stimme und E-Gitarrensequenzen von der Begegnung mit einem Mädchen und das sich Verlieben. Es folgen die beiden Songs des Samplers, die mir am wenigsten gefallen und über die man in der Mitte des Albums auch leicht hinweghören kann. The Hidden Cameras “Skin & Leather” hat einen monotonen Einstieg bevor doch noch etwas Schwung aufkommt und Pepper Rabbits “Older brother” ist insgesamt eine etwas banale Nummer mit Ukulelenunterstützung. Beim neunten Titel “Song for Zula” von Phosphorescent geht es dann wieder etwas aufwärts. Der Song ist so abgemischt, dass die Stimme recht dominant ist, was dem Song allerdings zum Vorteil gereicht, da die Instrumentierung eher langweilig daherkommt. Spätestens danach überzeugt dann Volcano Choir mit “Comrade” wieder vollends. Nach einem etwas verwirrenden Intro verbirgt sich eine tolle Stimme mit verspielter instrumentaler Untermalung. Doch der Song hat eine zweite Fassade wenn im Chorus der Einsatz kommt und auch durch die elektronische Untermalung ein volles Klangbild entsteht.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Vvp305B9FoQ

Locas in Love mit “Una Questa” stellt nun einen schwierigen Genre-Wechsel dar. Die Band kommt mit deutschsprachigem Blümchenpop daher und überrascht den Hörer positiv. Danach bleibt es mit The Oh Hello’s “Trees” schwungvoll und lebensfroh auch wenn die Sprache wieder wechselt. Dafür einer der seltenen Songs mit weiblichem Gesang. Vom weiblichen Gesang verschiebt sich das Highlight bei We are Augustines “Book of James” auf die Drums. Die Band kommt rockig und rotzig daher und macht Spaß.  Und spät auf dem Sampler ist “The Temptation of Superman” von The Moonband ein weiteres wirkliches Highlight. Nach dem Intro nur mit Gesang und Sologitarre steigt die ganze Band ein und begeistert mit ihren Harmonien. Bei “Freddy” von Dobre hat mir hat mir an 15. Stelle vor allem die Instrumentierung gefallen, wohingegen die Stimme des Sängers etwas nervig ist. Trotzdem ist der Sänger ein talentierter Geschichtenerzähler, der einen in seinen Bann zieht. Und kurz vor dem Ende ziehen Balloon Pilot mit “Handshakes” ein letztes Ass aus dem Ärmel. Das Intro ist schon sehr vielsprechend bevor sich die Synthies steigern und der ruhige Song der hypnotisierenden Stimme des Sängers den entsprechenden Raum einräumt. Den Sampler runden die Sportfreunde Stiller mit einer Liveversion von “Wunderbaren Jahren” ab. Der Song passt so gar nicht zum Rest des Samplers, aber da hat sich wohl Mehmet Scholl nicht von der Idee abbringen lassen, die Sportis hier auch wieder mit drauf zu nehmen. Dafür fehlen die Sportis leider auf dem Heimatsound-Sampler, wo sie eine tolle Ergänzung gewesen wären.

Insgesamt überzeugt die Sammlung durch ihre vielschichtige Mischung und man muss neidlos anerkennen, dass Mehmet Scholl neben einer gehörigen Ahnung von Fussball auch einen richtig guten Musikgeschmack hat. Weiter so!

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