Ich hatte Urlaub und es war das letzte Buch, dass American Football betraf, das ich in meinem Regal finden konnte. Die Saison hatte gerade angefangen und ich wollte unbedingt ein footballspezifisches Buch lesen. Da durfte es dann auch mal die Autobiografie mit dem Titel Romo: My Life on the Edge: Living Dreams and Slaying Dragons von Bill Romanowski sein. Das Buch lag da schon etwas länger und mir sagte die Person Romanowski bis dahin nichts. Romanowski spielte zu einer Zeit, als ich Football noch nicht aktiv verfolgte.
Als ich dann in der spanischen Sonne so anfing zu lesen, wusste ich recht schnell, dass ich die Geschichte von Romanowski spannend finden würde. Romanowski spielte zu einer Zeit Football, als die Gesundheit der Spieler noch keine so große Bedeutung hatte wie heute. Es ist erschreckend wie viele Gehirnerschütterungen Romanowski während seiner Karriere erlitt. Verwunderung fehlt allerdings, da zu seiner Zeit ein solider Tackle eben auch mal eben Helm-auf-Helm Kontakt bedeutete. Über die langfristigen Wirkungen machte sich damals noch kaum jemand Gedanken. Einige zu frühe Todesfälle ist die Liga an dieser Stelle zwar weiter hat aber noch einen weiten Weg vor sich. Gerade heute, wo ich Alonsos Hit auf Joe Flacco sah, der erneut nicht zu einer Ejection führte. Greift die Liga hart genug durch? Zumindest nicht direkt im Spielbetrieb.
Ein anderer Aspekt, der mich an Romos Karriereverlauf interessiert, ist der Gebrauch von “Nahrungsergänzungsmitteln”. Zu seiner Zeit wurden einige Dopingmittel neu entwickelt, die anfänglich nicht als solche verboten waren. Romo hat fast alles ausprobiert, was seine Leistung auch nur kleinwenig steigern hätte können. Dazu gehörte, dass er sich in seinen Trainingspausen regelmäßig selbst diverse Infusionen legte. Alles, um seine Karriere entsprechend zu verlängern.
Zurück bleibt am Ende ein Spieler, der seinen Körper bis zum allerletzten geschunden hatte. Geschmacks- und Geruchssinn waren beim Karriereende verloren. Seine Reaktionszeiten auf sein Umfeld deutlich verlangsamt. Sein Gehirn hatte langfristig Schaden gelitten. In diesem Zusammenhang zeigt seine Laufbahn sehr deutlich, dass es die NFL über lange Zeit nicht geschafft hat Spieler vor Ihrem eigenen Ehrgeiz zu schützen und diesen auf Grund des Spektakels sich sogar zu Nutze gemacht hat. Dafür kann ich nur eine klare Lesempfehlung aussprechen.