Album Review: Ohrbooten – Alles für alle bis Alles alle ist

Manche Bands hat man irgendwann kennengelernt, toll gefunden und dann aus den Augen verloren. So ging es mir mit den Ohrbooten. Vor ungefähr zehn Jahren haben die Jungs beim Chiemsee Reggae Summer einen unglaublichen Doppel-Gig hingelegt. Im Anschluss daran habe ich gerne mal ab und an die Musik der Band gehört und das hat bei mir immer für gute Laune gesorgt. In den letzten Jahren war es allerdings etwas ruhig geworden und ich habe die Band aus den Augen verloren. Wie sich herausgestellte, war es auch nicht schwer, die Jungs aus dem Blick zu verlieren, denn das neue Album ist das erste Studioprodukt der Kombo seit 2009. Auch personell ist das nun nicht mehr die Ohrbooten-Originalbesetzung. Und trotzdem legt man die Platte auf und erkennt sofort den typischen Ohrbooten-Sound. Das darf man nun nicht falsch verstehen: als ich die Erstauskopplung ,,Alles für alle” gehört habe, bin ich auf Grund der vielen elektronischen Einflüsse erschrocken und konnte mich erst nach mehrmaligem Anhören  etwas damit anfreunden.

httpv://www.youtube.com/watch?v=dlK0n9eJCBs

Wenn man allerdings das Album einlegt, dann gehen direkt die Mundwinkel nach oben. In dieser Hinsicht ist Gott sei Dank alles beim Alten geblieben. Dabei hat das Album mit “Urwald” einfach einen tollen Opener spendiert bekommen. Wie viele Stücke wie “Punk ist Dad” oder “Zwei Joints” haben zwar Themen, die schon mehrmals bedient wurden, aber bei den Ohrbooten ein neues Gewand bekommen. Ein Partystück wie ,,36 Grad” ist gut gemacht, und obwohl durch die Gastsänger CuIcha-Feeling aufkommt, ist das Ganze nicht so platt wie bei “Hamma” und Konsorten.

Insgesamt strahlt das AIbum viel Originalität aus, und man weiß als Hörer nie, was einen hinter der nächsten Ecke erwartet. Damit ist das Ganze ein durchweg spannendes Hörerlebnis, was auch bei mehrmaligem Anhören immer noch Neues bereithält. Von mir daher eine klare Empfehlung einfach mal reinzuhören. Viele der Songs gibt es auch bei Youtube im Ohrbooten-Kanal. Und wenn ihr die Chance habt, die Ohrbooten live zu sehen, dann lasst es euch nicht entgehen. Auch ohne es überprüft zu haben, würde ich tippen, dass die Jungs auch heute immer noch ordentlich rocken.

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