Der Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag gibt seit einiger Zeit eine Bücherreihe heraus, die je Verein 111 Gründe liefert, warum man diesen Verein lieben kann. Ein entsprechendes Werk mit dem Titel 111 Gründe, den FC Augsburg zu lieben – Eine Liebeserklärung an den großartigsten Fußballverein der Welt gibt es auch über den FC Augsburg. Nachdem bis jetzt nicht besonders viele Bücher über den FC Augsburg erschienen sind – was sich durch das Abenteuer Europa vielleicht ändern wird – war klar, dass das Buch Pflichtlektüre für mich wird.
Der Titel hat bei mir auf Anhieb allerdings keine große Vorfreude ausgelöst. Ich finde, der Titel klingt zu sehr nach einer platten Sammlung von lieblosen Fakten. Aber schon als ich gesehen habe, wer bei dem Buch mitgewirkt hat, stieg die Vorfreude deutlich. Markus Krapf ist wohl einer der bekanntesten Augsburger Wirte und war bis zur zweiten Liga Geschäftsführer beim FC Augsburg. Fantreffen mit der Vereinsführung finden immer noch in seinen Lokalitäten statt. Walter Sianos gestaltet seit vielen Jahren den Stadionkurier, die Stadionzeitschrift des FC Augsburg. Zusammen mit Andreas Schäfer, Tilmann Horch und Florian Eisele hat sich eine Autorengruppe gefunden, die viele Jahre den FCA sehr eng begleitet hat.
Das Buch ist dann eben nicht wie befürchtet eine platte Zusammenstellung von lieblosen Fakten. Fakten und historische Details kommen zwar nicht zu kurz, werden aber umrahmt von vielen Anekdoten aus Bayernligazeiten und einer Einordnung der Wahnsinnsleistungen der ersten Liga. So schafft das Buch den Bogen vom Augsburger Weltmeister bis zu Andre Hahn und vergisst dabei natürlich weder die Augsburger Legende Helmut Haller noch einen aktuellen Helden wie Sascha Mölders. Dazu gibt es eine interessante Prise von Internas aus dem Verein und eine gesunde Einordnung der jetzigen Hochphase. Insgesamt wird daraus eine kurzweilige Lektüre, die einem unseren Lieblingsverein noch näher bringt. Auch für Leute, die den FC Augsburg noch nicht so gut kennen wird das Buch so zur spannenden Lektüre. Es steht zu vermuten, dass das Buch mittlerweile in alle wesentlichen europäischen Sprachen übersetzt wird. Wie soll es sich sonst ändern, dass den FC Augsburg in Europa keine Sau kennt. Gerüchte besagen, dass Paul Verhaegh die Übersetzung ins niederländische im Moment selbst vornimmt und vielleicht auch ein weiteres Kapitel für eine Neuauflage verfasst. Vor dem Titel lässt sich ja recht einfach einfügen “Mehr als….”, denn der FC Augsburg wird anscheinend nicht müde immer weitere Gründe anzuführen. Ob die Autoren weiter ihre Erlebnisse dokumentieren? Es bleibt zu hoffen, dass auch ihre Verträge verlängert wurden.