Sehr geehrter Herr Grünweg,
da sind Sie nun mit dem „lässigen“ Kia Soul durch Kalifornien gedüst und haben darüber einen Artikel für Spiegel Online geschrieben. Ich habe ihren Artikel heute gelesen und war zuerst von diesem Wagen recht positiv überrascht. Im Nachgang habe ich nach weiteren Informationen gesucht und mich gewundert, warum diese in ihrem Artikel nicht auftauchen.
Da wäre zuerst der Verbrauch. Sie schreiben am Verbrauch „dürfte sich nicht viel ändern“. Autobild hat in einem Dauertest ermittelt, dass ein Soul schon mal einen Durchschnittsverbrauch von 9,5l haben kann. Für die heutige Generation von Autos halte ich das für sehr viel. Ein ähnlich motorisierter Golf ist da bei weitem sparsamer und verbraucht deutlich weniger, wird aber trotzdem dafür deutlich kritisiert (siehe Welt-Beitrag). Der Kia Soul ist also eine Spritschleuder, wie lässig. Klar in Kalifornien mag das durch den niedrigeren Spritpreis in USA funktionieren, aber bei uns? Wenn ich einige Liter auf 100km sparen kann, ist das eine deutliche Kostenersparnis. Aber das interessiert wohl ihre Leser nicht. Na gut. Auch den CO2-Ausstoß des Kia Soul geben Sie nirgends an. Warum? Autobild ermittelte im Dauertest für das alte Modell 162,8 g/km. Umweltfreundlich sieht anders aus.
Was bleibt nun nach dem Lesen? Der Eindruck bewusst kein vollständiges Bild vermittelt bekommen zu haben und Autogramme auf Spiegel Online nicht mehr lesen zu wollen. Man fragt sich schon, wie Kia ihnen den Trip nach Kalifornien versüßt hat, damit Sie so lässig über dieses Auto schreiben. Ja, der Look ist erfrischend. Aber das ist doch noch lange nicht alles, oder?
Über eine kritischere Berichterstattung in Zukunft freue ich mich!
Viele Grüße
Andreas Riedl